Eva König

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Daten zur Person
Personenname König, Eva
Abweichende Namensform Lessing, Eva; Hahn, Eva Catarina
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 368789
GND 11856434X
Wikidata
Geburtsdatum 22. März 1736
Geburtsort Heidelberg
Sterbedatum 10. Jänner 1778
Sterbeort Wolfenbüttel
Beruf Geschäftsfrau
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 28.02.2024 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 12. Jänner 1778
Friedhof Bürgerkirchhof Wolfenbüttel
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eva König, * 22. März 1736 Heidelberg, † 10. Jänner 1778 Wolfenbüttel, Geschäftsfrau.

Biografie

Eva König wurde als Eva Catharina Hahn 1736 in eine kinderreiche Kaufmannsfamilie hineingeboren. Ihr Vater, der Tuchhändler Heinrich Caspar Hahn, starb früh. Trotzdem wuchs das Mädchen in Wohlstand auf und genoss eine standesgemäße Erziehung.

1756 heiratete sie den Samt- und Seidenhändler Engelbert König, der in Wien eine Samt- und Tapetenfabrik besaß. Sie wurden Eltern von sieben Kindern. Ihr Hamburger Haus war Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen, darunter auch Gotthold Ephraim Lessing. Die Familie freundete sich mit dem Dramatiker an, Lessing war sogar Taufpate eines ihrer Söhne. Nachdem Engelbert König 1759 überraschend in Venedig gestorben war, kümmerte sich Lessing um die Hinterbliebenen. Der Briefwechsel zwischen der jungen Witwe und dem Dichter illustriert die sich entwickelnde Beziehung.

Getrennt von ihren Kindern, die in Deutschland geblieben waren, führte Eva König die Geschäfte ihres Mannes weiter, war oft geschäftlich auf Reisen und leitete sehr erfolgreich die Manufaktur auf der Wieden. In Wien fand sie schnell Anschluss an die Gesellschaft und lernte unter anderem Joseph von Sonnenfels kennen. 1771 verlobten sich Eva König und Gotthold Ephraim Lessing in Braunschweig, doch bis zur Hochzeit sollte es noch fünf Jahre dauern, denn Lessing war als Bibliothekar der Herzog August an Wolfenbüttel gebunden, während seine Verlobte ihren Geschäften in Wien nachging. Hier besuchte sie der Dichter 1775. Am 8. Oktober 1776 fand schließlich die Hochzeit auf dem Landgut des befreundeten Kaufmannes Johannes Schuback in York nahe Hamburg statt. Inzwischen war es Eva König gelungen, die Wiener Niederlassung gewinnbringend zu verkaufen und den Nachlass ihres Mannes zu regeln, sodass sie ein beträchtliches Vermögen in die Ehe miteinbrachte. Die Familie – Eva und Gotthold Ephraim Lessing sowie drei Kinder aus ihrer ersten Ehe – lebte in Wolfenbüttel. Der am 25. Dezember 1777 geborene Sohn Traugott, Lessings einziges Kind, lebte nur wenige Stunden. Eva Lessing starb am 10. Jänner 1778 an Kindbettfieber.

Literatur

  • Elke Bauer / Helmut Berthold: "Thue ein Häferl Wein..." - Das Kochbuch der Eva König. Rezepte von Lessings Frau. Göttingen: Wallstein-Verl. / Wolfenbüttel: Lessing-Akademie: 2013
  • Gotthold Ephraim Lessing, 1729 - 1781. Ausstellung im Lessinghaus Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Wolfenbüttel: Herzog August Bibliothek 1981
  • Gotthold Ephraim Lessing / Eva König: Meine liebste Madame. Briefwechsel 1770-1776. Hrsg. von Günter und Ursula Schulz. München: C. H. Beck 1979
  • Dieter Hildebrandt: Lessing. Biographie einer Emanzipation. München [u. a.]: Hanser 1979

Weblinks