Fischerstiege 4

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1., Fischerstiege 4-8, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude / Gemeindebau
Datum von 1951
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Stephansbad, Schenkhenbad, Scheukhenbad
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Otto Niedermoser, Hans Petermair
Prominente Bewohner
PageID 42458
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 4.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Fischerstiege4-8.jpg
Bildunterschrift 1., Fischerstiege 4-8, um 1940
  • 1., Fischerstiege 4-8
  • 1., Sterngasse 8
  • Nr.: 376 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 406 (Bezirk: Innere Stadt, 1775, bis: 1821)
  • Nr.: 453 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1775)

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48° 12' 45.10" N, 16° 22' 19.32" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1, Fischerstiege 4, (Konskriptionsnummer: 376), identisch mit Sterngasse 8; heute: Fischerstiege 4-8.

Stephansbad

Hier befand sich vom 14. Bis zum 18. Jahrhundert das sogenannte Schenkhenbad (auch Scheukhenbad, später Stephansbad).

Die Benennung rührt jedenfalls von seinem Begründer: Chun von Schnenkhen her, der das Haus von Herrn Pytrolf und dessen Frau Matzen erworben hatte. Nach mehrfachem Besitzerwechsel bekannten, am 5. Juni 1482, der Dechant Primislaus, Herzog von Troppau und das Kapitel der Domkirche zu St. Stephan zu Wien, dass Sigmund Gwalczhofer, Münzmeister zu Österreich ihnen seine Badstube samt Zugehörung in Wien "zu den Schhewkhen" genannt, dann einen Weingarten, 400 ungarische Gulden, ein Messbuch, einen Kelch samt Patene, ein silbernes vergoldetes Kreuz, ein Messgewand nebst Zugehör, unter anderem verschrieben hat, wofür sich das Kapitel verpflichtet, durch einen von ihm zu bestellenden Kaplan fünf ewige Wochenmessen auf dem St. Ursula Altar im Stephansdom lesen zu lassen und für den Stifter, dessen Frauen Magdalena und Barbara einen ewigen Jahrtag zu begehen. In einer vom 1. März 1494 datierten Urkunde wird diese Stiftung nochmals bestätigt. Sie war der Anlass, dass seither zuweilen das Bad als "Stephansbad" bezeichnet wurde. Am 19. Jänner 1506 bekannte der Dechant Martin Jugh und das Kapitel zu St. Stephan, des Domherrn Dr. Leonhart Wulfing, durch dessen Geschäftsherren Dr. Jeronimus Hollnprunner, Domherr zu Wien, 200 Gulden rheinisch erhalten und zur Besserung ihrer "Padstubn genannt zu den Schelkhen" angelegt zu haben.

1534 wurde das damals noch ebenerdige "Scheukenbad" vom Dechant und dem Stift "Allerheiligen St. Stephandsthumbkirchen" dem Bader Leonhard Siber und dessen Frau Lucia verkauft.

Nach vielfachem Besitzerwechsel, scheint die Badestube spätestens 1737 nicht mehr in Betrieb gewesen zu sein, da sie nicht mehr erwähnt wird.

Neubau

1807 wurde das Haus neu erbaut. 1877 widmete es die damalige Eigentümerin (Rosalia Kalcher) als Stiftung für arme Bürger Wiens, worauf eine an dem 1891 neu aufgeführten Gebäude angebracht gewesene Gedenktafel hinwies.

Aufgrund des Bescheids des Reichskommissars für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich vom 7. Februar 1939 wurde das Eigentumsrecht an dem Haus der "Vereinigten Wiener Armengeldstiftung" einverleibt.

Kriegsschäden

Am 12. März 1945 fiel das Haus abgeworfenen Brandbomben zum Opfer.

Wiederaufbau

Mit Kaufvertrag vom 12. November 1951 erwarb die Realität die Stadt Wien, welche den Wiederaufbau des Hauses durchführte. Die Architekten waren Otto Niedermoser und Hans Petermair.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Schenkhenbad, auch Scheukhenbad, später Stephansbad (14.- 18. Jahrhundert)
  • Vereinigten Wiener Armengeldstiftung (1939-1945)

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 4. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 849-852