Franz Salmhofer
- Direktor der Staatsoper im Theater an der Wien (1945 bis 1955)
- Direktor der Wiener Volksoper (01.11.1955 bis Mai 1963)
Franz Salmhofer, * 22. Jänner 1900 Wien, † 22. September 1975 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 32 C, Nr. 41), Operndirektor, Komponist.
Biografie
Studierte an der Musikhochschule Klarinette, Musikwissenschaften und Komposition und war 1929-1945 Kapellmeister am Burgtheater. 1945-1955 war Salmhofer Leiter der Staatsoper und 1956-1963 Leiter der Volksoper. In seiner Ära erlebte die Oper dank Salmhofers Organisationstalent trotz der harten Nachkriegszeit eine Hochblüte mit hervorragenden Produktionen und gutem Ensemblegeist.
Er komponierte Opern (Dame im Traum, 1935; Iwan Tarassenko, 1938; Das Werbekleid, 1943), Ballette (Das lachende Phantom, 1927; Der Taugenichts in Wien, 1930; Das Weihnachtsmärchen, 1931), Symphonien, Musik zu Schauspielen und Filmen, Kammermusik und Lieder.
Er wohnte Anfang der 1950er Jahre 4., Prinz-Eugen-Straße 68.
Prof.; Ehrenmitglied der Bundestheater. Preis der Stadt Wien für Musik (1926; 1960), Staatspreis für Komposition (1937), Dr.-Karl-Renner-Preis (1954), Silbernes Ehrenzeichen des Landes Wien (1960), Ehrenmedaille in Gold (1965), Ehrenring der Stadt Wien (1970). Salmhoferstraße. Franz-Salmhofer-Platz.
Franz Salmhofer war von 1933 bis 1934 Mitglied der Vaterländischen Front, ließ sich jedoch 1934 von der NSDAP anwerben, der er bis 1938 illegal angehörte. Ein Antrag der offiziellen Mitgliedschaft nach dem Anschluss 1938 wurde jedoch abgewiesen, da Salmhofer in erster Ehe mit der jüdischen Pianistin Magrit Gál verehelicht war. Weil Salmhofer somit kein offizieller "Parteigenosse" war, konnte er nach Kriegsende öffentliche Ämter ohne politische Vorbelastung ausüben.
Literatur
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
- Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
- Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 200
- Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990, S. 93
- Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 169 ff. und Register
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 20 (1965), S. 122 f.;
- Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 25 (1970), S. 129, S. 329, S. 540
- Wiener Geschichtsblätter 24 (1969), S. 491
- Rathaus-Korrespondenz, 21.01.1965; 16.11.1965; 22.01.1970; 20.01.1975; 26.09.1980