Gau Wien

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Entwurf zur NS-Beflaggung von Rathaus und Parlament (1940).
Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Datum von 1938
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 59065
GND
WikidataID
Objektbezug NS-Zeit
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.10.2021 durch WIEN1.lanm09mer
Bildname WStLA_Pläne_der_Plan_und_Schriftenkammer_P13_4_N_1.jpg
Bildunterschrift Entwurf zur NS-Beflaggung von Rathaus und Parlament (1940).

Es wurden noch keine Adressen erfasst!

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.


Während der Begriff "Reichsgau" eine staatliche Verwaltungseinheit in der Zeit des Nationalsozialismus bezeichnete, waren Gaue territoriale Organisationseinheiten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Der Gau Wien war zugleich der Reichsgau Wien und erstreckte sich über das im Jahr 1938 erweiterte Stadtgebiet Groß-Wiens. Ab Juni 1940 war Baldur von Schirach Reichsstatthalter und Gauleiter in Personalunion, die Leitung der Stadtverwaltung übernahm ein von ihm ernannter Bürgermeister. Der stellvertretende Gauleiter war Karl Scharizer. Als Gauhaus fungierte das vormalige Parlamentsgebäude, das Amtssitz der Gauleitung war.

Als territoriale Organisationseinheiten der NSDAP waren die Gaue regionale Herrschaftsträger des nationalsozialistischen Regimes und bestanden parallel zur staatlichen und kommunalen Verwaltung. In der Organisationsstruktur kann zwischen den Gauämtern als Verwaltungsapparat, den Kreisen und Ortsgruppen als territoriale Durchdringung des Gaugebiets, den Gliederungen der NSDAP und den angeschlossenen Verbänden unterschieden werden. Zudem betreute die NSDAP Organisationen, die teilweise bereits vor der nationalsozialistischen Zeit bestanden und eine Umbenennung erfuhren.

Die herrschaftspolitische Funktion zeigte sich auch in der organisatorischen Durchdringung der "Volksgemeinschaft" mittels der Kreise und Ortsgruppen der NSDAP. Diese wurden durch die Ortsgruppen der angeschlossenen Verbände "Deutsche Arbeitsfront" und "Amt für Volkswohlfahrt", welche in der Mehrzahl der Fälle am Standort der Ortsgruppen der NSDAP untergebracht waren, verstärkt. Größere Abweichungen von der territorialen Gliederung der Ortsgruppen des Gaus wiesen nur die Ortsgruppen der NS-Frauenschaft auf.

Gauämter

Die Gauämter stellten den Verwaltungsapparat der NSDAP im Gau Wien dar und ihr Amtssitz lag mehrheitlich im Gauhaus. Die Struktur der Gauämter veränderte sich während des Zweiten Weltkrieges unmerklich. Das Handbuch Reichsgau Wien von 1944 wies folgende Ämter für den Gau Wien aus:

Kreise und Ortsgruppen

Der Gau Wien war in zehn Kreise mit insgesamt 315 Ortsgruppen, welche wiederum in Zellen und Blöcke zerfielen, unterteilt. In der pyramidenförmigen Leitungsstruktur standen die Kreisleiter an zweiter, die Ortsgruppenleiter an dritter Stelle nach dem Gauleiter. In der Verwaltungsstruktur der Kreise spiegelte sich jene des Gaus wieder. Die Ortsgruppen der angeschlossenen Verbände "Deutsche Arbeitsfront" und "Amt für Volkswohlfahrt" folgten grundsätzlich der Einteilung der Gau-Ortsgruppen und hatten ihren Sitz zumeist in den gleichen Gebäuden.

Gliederungen der NSDAP und angeschlossene Verbände

Die Gliederungen der NSDAP umfassten im Gau Wien die SA-Gruppe Donau, den SS-Oberabschnitt Donau mit dem SS-Abschnitt XXXI, das NS-Kraftfahrkorps (NSKK)-Motorobergruppe Süd-Ost mit der NSKK-Motorgruppe Wien sowie das NS-Fliegerkorps (NSFK)-Gruppe 17, das HJ-Gebiet Wien (27) und den BDM-Obergau Wien (27), den NSD-Dozentenbund sowie den NSD-Studentenbund und die NS-Frauenschaft.

Die angeschlossenen Verbände waren die Deutsche Arbeitsfront (DAF), die NS-Volkswohlfahrt (NSV) und die NS-Kriegsopferversorgung (NSKOV), der Reichsbund der Deutschen Beamten (RDB), der NS-Rechtswahrerbund (NSRB) und der NSD-Ärztebund, der NS-Lehrerbund (NSLB) und der NS-Bund Deutscher Technik (NSBDT).

Betreute Organisationen der NSDAP

Neben dem umfangreichen eigenen Organisationsnetz betreute die NSDAP folgende Organisationen: Gaukriegerverband Donau, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) Landestelle XVII (Wien), DRK-Billroth-Krankenhaus sowie DRK-Kinderspital, Krankentransport für die Außenbezirke des Reichsgaues Wien und des Reichsgaues Niederdonau und Oberdonau, Schwesternschaften (DRK-Schwesternschaft Ostmark, DRK-Billroth-Schwesternschaft), Reichsluftschutzbund Gruppe XVII (Donau-Alpenland), Technische Nothilfe Landesgruppe XVII (Ostmark-Nord), Reichskolonialbund (Wien) und Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen (Bereich Donau-Alpenland).

Quellen