Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier" (Karl-Höger-Hof)

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Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier", 11., Lorystraße 40
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet Klara Datz, Jakob Datz
Datum von 1999
Datum bis
Stifter Volkshochschule, Kulturverein Simmering
Art des Stifters Bildungseinrichtungen, Kulturorganisationen
Architekt
Standort Fassade
Ortsbezug Wohnort
Bezirk 11
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Beraubung, Deportation, Tod
Gruppe Jüdinnen und Juden
Geschlechtsspezifik Beide
PageID 52426
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle POREM
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Letzte Änderung am 14.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier", 1110 Lorystraße 40.jpg
Bildunterschrift Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier", 11., Lorystraße 40
  • 11., Lorystraße 40

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48° 10' 22.13" N, 16° 24' 45.93" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am Karl-Höger-Hof in 11., Lorystraße 40 wurde am 22. September 1999 im Rahmen des Projekts "Kündigungsgrund: 'Nichtarier'" eine Gedenktafel für jüdische Mieterinnen und Mieter enthüllt, die 1938 von den Nationalsozialisten aus dem Gemeindebau vertrieben worden waren. Stifter der Tafel waren die Volkshochschule Simmering und der Kulturverein Simmering. Die Inschrift lautet:

"Kündigungsgrund: 'Nichtarier'
Aus diesem Haus wurden 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben:
Klara Datz
Jakob Datz
Opfer des Holocaust
Niemals vergessen!

Das Projekt "Kündigungsgrund: 'Nichtarier'" wurde von der Volkshochschule Simmering unter der Leitung von Walter Schuster durchgeführt. Angestoßen hat die Erforschung der Vertreibung jüdischer Mieterinnen und Mieter aus den Wiener Gemeindebauten unter dem Nationalsozialismus in den Jahren 1938 und 1939 der Archivar, Bibliothekar und Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes Herbert Exenberger, der gemeinsam mit Johann Koß und Brigitte Ungar-Klein 1996 die Studie "Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938 und 1939" publiziert hat. Im Jahr 1999 wurde in der Bücherei Wien 11 die Ausstellung "Kündigungsgrund Nichtarier" gezeigt. Das Projekt wurde mit einer "historischen Wanderung" durch Simmering abgeschlossen, bei der fünf Gedenktafeln an Gemeindebauten enthüllt wurden.

Jakob Datz (* 12. November 1899) und Klara (Chaje) Datz (* 3. Februar 1892) lebten bis 1938 in der Wohnung 2 auf Stiege 2. Jakob Datz wurde am 26. Oktober 1939 nach Nisko deportiert und ermordet. Klara Datz wurde am 14. Juni 1942 in das Vernichtungslager Sobibór deportiert und ermordet.

Bei der Enthüllung der Gedenktafel sprach Bezirksvorsteher Hans Haas und der Kultusrat der Israelitischen Kultusgemeinde Nechemia Gang. Die Gruppe "Gojim" gestaltete die Feier musikalisch.

Literatur

  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Ergänzungsband I. Wien: Deuticke 2001, S. 54
  • Herbert Exenberger: Gleich dem kleinen Häuflein der Makkabäer. Die jüdische Gemeinde in Simmering 1848–1945. Wien: Mandelbaum 2009, S. 8
  • Herbert Exenberger / Johann Koß / Brigitte Ungar-Klein: Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus den Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938-1939. Wien: Picus 1996