Gedenktafel Billy Wilder
48° 12' 39.07" N, 16° 22' 36.48" E zur Karte im Wien Kulturgut
Dieses Erinnerungszeichen wurde am 31.12.1994 in 1., Fleischmarkt 7 errichtet. Es handelt sich um eine an der Fassade angebrachte Gedenktafel. Die Tafel thematisiert die Biografie Billy Wilders, nicht aber seine Flucht vor dem Nationalsozialismus aufgrund antisemitischer Verfolgung. Stifter der Tafel war der Verband der Filmregisseure Österreichs.
Der Text der Tafel lautet:
In diesem Haus lebte Billy Wilder in den Jahren 1914-1924 (seiner Wiener Schulzeit)
Das Nachriftenmagazin Profil druckte 1994 - dem Jahr der Tafel-Errichtung - einen kritischen Kommentar Wilders betreffend der Erinnerungskultur in Wien ab:
"Ich war in Wien", hatte der 1906 im galizischen Sucha als Samuel Wilder geborene König von Hollywood anläßlich der Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich im Jahr 1991 zynisch bemerkt, "als wir 'Zeugin der Anklage' drehten. 63 Statuen für Johann Strauß habe ich gezählt. Aber an der Berggasse 19 war nicht einmal eine Marmortafel". Dort wohnte der Jude Sigmund Freud. Diese Beobachtung Wilders, wahrscheinlich wie vieles in seinen Erzählungen übertrieben und nach Lust und Laune ausgeschmückt, datiert aus 1957. Da war er zum bisher letzten Mal in Wien. (Profil, 09.05.1994)
Literatur:
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien, 1998. S. 43.