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Ilan Knapp

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Daten zur Person
Personenname Knapp, Ilan
Abweichende Namensform
Titel Prof., Mag., Dr.
Geschlecht männlich
PageID 42667
GND 13140329X
Wikidata
Geburtsdatum 7. Jänner 1944
Geburtsort Tel Aviv (Israel)
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Wirtschaftspädagoge, Berufsbildungsforscher
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 30.04.2015 durch WIEN1.lanm09was


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 11. März 2014, Übernahme: 8. April 2015)


  • Geschäftsführer und Wissenschaftlicher Leiter des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung (1971 bis 1991)
  • Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich (1991 bis 1995)
  • Geschäftsführer der ecoplus (1996 bis 2008)
  • Geschäftsführer der Niederösterreichischen Grenzlandförderungsgesellschaft (1998 bis 2009)
  • Leiter des Jüdischen Beruflichen Bildungszentrums (1998

Ilan Knapp, * 7. Jänner 1944 Tel Aviv, Wirtschaftspädagoge, Berufsbildungsforscher.

Biographie

Ilan Knapp besuchte die Grundschule und das englische Gymnasium seiner Geburtsstadt Tel Aviv, bevor er 1960 nach Wien übersiedelte. Hier legte er die Externistenmatura für die Realschule ab und studierte Klavier und Musikpädagogik an der Akademie (heute: Universität) für Musik und darstellende Kunst (1961 bis 1965) sowie Betriebswirtschaftslehre (1965 bis 1970) und – als zweite Studienrichtung – Wirtschaftspädagogik (1968 bis 1971) an der Hochschule für Welthandel (heute: Wirtschaftsuniversität Wien). Beide Studien schloss er mit dem Magisterium ab. Von 1970 bis 1973 belegte er obendrein ein Studium irregulare mit Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie, das er mit der Promotion beendete.

1971 bis 1991 wirkte Ilan Knapp als Geschäftsführer und Wissenschaftlicher Leiter des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung (ÖIBF). Diese Organisation war 1970 auf Initiative des Berufsförderungsinstituts mit Unterstützung der Interessenvertretungen für die Arbeitnehmer und der Bundesministerien für Arbeit und Soziales sowie Wissenschaft und Forschung gegründet worden und zählte zu den ersten Einrichtungen dieser Form in Europa. Ebenso wirkte Knapp als parlamentarischer Berater unter anderem in Arbeitsmarkt-Fragen und war in viele internationale Projekte im Rahmen der OECD, der UNO oder der ILO als Experte eingebunden. Auch als Referent und Trainer in zahlreichen berufsbildenden Seminaren bzw. in Managementtrainings machte er sich einen Namen.

1991 wechselte Knapp als Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich in die Politik. In dieser Position fungierte er etwa als Leiter der Projekte "Niederösterreich soll blühen" und "Neue Ideen für Niederösterreich". Von 1996 bis Ende 2007 war er als Geschäftsführer der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus und parallel dazu von 1998 bis 2009 als Geschäftsführer der Niederösterreichischen Grenzlandförderungsgesellschaft (NÖG) tätig. Versteht sich erstere vorrangig als Agentur für Betriebsansiedlung und -erweiterung, regionale Förderungen und überbetrieblichen Kooperationen, unterstützt die NÖG produzierende Unternehmen und produktionsnahe Dienstleistungsbetriebe bei der Umsetzung ihrer Investitionsvorhaben.

Gemeinsam mit Alexander Friedmann rief Ilan Knapp 1998 das Jüdische Berufliche Bildungszentrum (JBBZ) ins Leben, das er bis heute ehrenamtlich leitet. Dessen vorrangiges Ziel ist die nachhaltige Integration jugendlicher und erwachsener Immigrantinnen und Immigranten jüdischer Religion in den österreichischen Arbeitsmarkt über die Vermittlung einer im Beschäftigungssystem nachgefragten Qualifikation. Das Institut bietet neben einer Lehrlings- und Facharbeiter-Ausbildung auch Einheiten zur individuellen beruflichen Standortbestimmung, zum Spracherwerb oder im Bereich Soziales Lernen an. Der Trägerverein steht unter dem Vorsitz des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch. Besonderen Wert legt Knapp auf die Beherrschung der deutschen Sprache und Selbstverantwortung. Diese Haltung bekräftigte er auch als Mitglied des Expertenrates für Integration von Außenminister Sebastian Kurz. Im Sinne der Zuwandernden wie auch der österreichischen Gesellschaft müsse der verpflichtende Spracherwerb verstärkt umgesetzt werden. Sprache begreift Knapp als zentralen "Code" für Integration.

Darüber hinaus bekleidete der Wirtschaftspädagoge zahlreiche Lehraufträge an der Freien Universität Berlin (bis 1988), an der Wirtschaftsuniversität Wien (bis 1991), an der Universität Wien (bis 1998) sowie bis heute an der Technischen Universität Wien. Er ist außerordentliches Mitglied der Statistischen Zentralkommission der Statistik Austria, Vorsitzender des Vereins “Senior Consultant“ sowie Mitglied des Beirats der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft.

In Anerkennung für sein vielfältiges Engagement in der Berufsbildung und Arbeitsmarktpolitik überreichte ihn Bundesministerin Claudia Schmied im Juli 2007 den Berufstitel "Professor".


==Literatur==: