Jüdischer Hilfs- und Unterstützungsverein Esras Israel

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Protokoll der Generalversammlung des Jüdischen Hilfs- und Unterstützungsvereins Esras Israel, 18. Dezember 1927
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1924
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 67463
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Jüdischer Hilfs und Unterstützungsverein Esras Israel.jpg
Bildunterschrift Protokoll der Generalversammlung des Jüdischen Hilfs- und Unterstützungsvereins Esras Israel, 18. Dezember 1927
  • 9., Stroheckgasse 5

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48° 13' 33.59" N, 16° 21' 49.37" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Jüdische Hilfs- und Unterstützungsverein Esras Israel (=Jüdische Hilfe) wurde 1924 in Wien gegründet und unterhielt von 1924 bis 1938 in 9., Stroheckgasse 5 ein Jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Die Proponenten Norbert Sabarsky, Fabrikant, 1925 wohnhaft 20., Brigittenauer Lände 46, Jakob Bloch, Kaufmann, 9., Thurygasse 7-9, Natan Steininger, Hersch Morgenstern, Firmenbeteiligter der Firma Hochmann & Morgenstern und Adam Gelles reichten die Statuten im März 1924 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war „1) Die Pflege der Religiosität durch tägliche Abhaltung von Morgen- und Abendgebeten nach Ritus Sefard und des jüdischen Bewusstseins durch Abhaltung von Vorlesungen und Vorträgen (…) und durch Anlage einer Bibliothek von talmudischen und jüdisch-historischen Werken. 2) Die Unterstützung und Hilfeleistung an notleidende Mitglieder, die Gewährung von Notaushilfen auch an Nichtmitglieder (…)“ (Statut 1924, § 2). „Ordentliches Mitglied“ konnte „jeder unbescholtene Glaubensgenosse werden“, der den Statuten und Beschlüssen folgte und finanzielle Beiträge leistete (Statut 1924, § 3). Am 18. Dezember 1927 hielten 33 der 60 Vereinsmitglieder anlässlich des Todes des Oberrabbiners Hirsch Perez Chajes eine außerordentliche Generalversammlung ab und beschlossen eine Namensänderung des Vereins in „Kultureller und humanitärer Verein Oberrabbiner Hirsch Perez Chajes“ mit Sitz im “Bethause der Stiftung Markus Wohl, Wien IX, Stroheckgasse 5“ (Statut 1928, § 1). Vereinszweck war „1) Die Pflege der Religiosität durch tägliche Abhaltung von Morgen- und Abendgebeten 2) Die Pflege von jüdischem Wissen 3) die Förderung von jüdischem Wissen und jüdischer Interessen 4) Jüdische Fürsorge“ (Statut 1928, § 2). Die Israelitische Kultusgemeinde Wien genehmigte den Vereinsnamen nicht, da sich nicht ein einziger Verein den Namen des höchst angesehenen Oberrabbiners Hersch Perez Chajes aneignen dürfe. Im Jahr 1934 änderte der Verein seinen Namen nochmals und er hieß fortan „ Esras Israel (Jüdischer Hilfsverein)“. [1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938-1940

Die amtliche Auflösung des Jüdischen Hilfs- und Unterstützungsvereins Esras Israel sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1940. Der Verein war mit Datum 31. März 1938 schon ohne Vermögen, er besaß eine Wohnung mit zwei Zimmern, von denen das eine „testamentarisch vermachtes Eigentum des Vereines“ war und für das zweite Zimmer Miete bezahlt wurde, außerdem Thorarollen, Gebetbücher und die Einrichtung. [2]

Bedeutende Rabbiner

Der letzte Rabbiner des Jüdischen Hilfs- und Unterstützungsvereins Esras Israel war Samuel Alter, 1938 wohnhaft 9., Mosergasse 14[3]

Vereinsvorstand 1928

Vereinsvorstand 1938

  • Obmann: Abraham Morer, Kaufman, Firmenbeteiligter der Firma Morer & Mann, 1938 wohnhaft 9., Spittelauerplatz 7.
  • Obmannstellvertreter: Feiwel Jagid, Darmhändler, 9., Gussenbauergasse 1.
  • Schriftführer: Julius Hermann, 9., Rossauer Lände 15.
  • Kassier: Siegmund Feldmann, Kaufmann, 9., Gentzgasse 19[4]

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 124.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1928, 1932, 1936.
  • Jüdisches Jahrbuch 1932.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 100 .

Quellen

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 2019/1924 und Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...].
  2. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 9/3, Schachtel 556.
  3. *Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 100.
  4. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 2019/1924.