Kolatsche

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.09.2019 durch WIEN1.lanm09was

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Kolatsche (auch Golatsche), rundes, mit Powidl, Topfen oder Mohn gefülltes und im Rohr gebackenes Hefegebäck, eine der ersten Anleihen der österreichischen bei der böhmischen Küche. Schon im ältesten gedruckten Österreichischen Kochbuch (Graz 1686) finden sich „Die Blättleten Golatschen zu machen" und „Die gar guten Böheimischen Gollatschen". Das Wort geht auf tschechisch kolo = Rad zurück. Das Gebäck war ursprünglich ein großes Rad, Festgebäck, Opferspeise, Symbol des Glücks.' Dienstboten erhielten beim Dienstplatzwechsel als Draufgabe zum Lohn eine Kolatsche, die, auf einem Stekken durchgezogen und über die Schulter gelegt, zum neuen Dienstort mitgenommen wurde. Im Lauf der Zeit erhielt das Rad Speichen, dann wurde es mit einem Boden versehen, sodass zwischen die Speichen eine Fülle aufgetragen werden konnte. In den Kochbüchern findet man zahleiche Rezeptvarianten, wie Karlsbader, Postelberger, Linzer und Wiener Kolatschen.

Literatur

  • Walter Steinhauser: Slawisches im Wienerischen. Schriftenreihe des Vereins „Muttersprache". Heft 7, 1962