Koreaner

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 23.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns

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Koreaner.

Sieht man von dem seit 1775 in Wien befindlich Altarbild „Die Wunder des heiligen Franz Xaver" (1617/1618) aus dem Atelier von Rubens (Kunsthistorisches Museum) ab, das in der Mittelachse ausnahmsweise einen gelbgekleideten Koreaner zeigt, erscheint Korea erst im 19. Jahrhundert am österreichischen Horizont. 1836 besuchte Johann II. Fürst von Schwarzenberg China, Korea und Japan. Die offiziellen Kontakte zu Österreich-Ungarn wurden durch einen Besuch der Korvette „Zrinyi" in Chemulpo im September 1890 begründet. Am 23. Juni 1892 wurde in Tokio ein Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrag zwischen Österreich-Ungarn (vertreten durch Rüdiger Freiherr von Biegeleben) und Korea geschlossen. Die Ratifizierungsurkunde (1893) wurde mit dem Torpedo-Rammkreuzer „Kaiserin Elisabeth" (kaiserlich-königlicher Linienschiffskapitän Alois Ritter von Becker) nach Korea gebracht. 1897 komponierte Josef Bayer das Tanzpoem „Die Braut von Korea". Am 29. Juni 1900 besuchte Gesandter Tchine Pomm Yi als erster Koreaner Wien, gefolgt von Min Chul Hun am 19. Jänner 1901. Um 1902/1903 erhielt Franz Joseph I. als Geschenk ein koreanisches Kriegskleid samt Helm (heute Monturdepot des Kunsthistorischen Museums). Korea-Reisende waren selten (Ernst von Hesse-Wartegg, Ludwig Fürst Windisch-Graetz, Hans Böhler, Theodor von Lerch); der Kontakt mit dem 1910-1945 von Japan annektierten "Land der Morgenfrische" blieb auf diplomatische Informationen (Markenschutzgesetz, Eisenbahnbau, Schiffahrtsbestimmungen) beschränkt.

Die Koreanische Botschaft war ursprünglich 13., Hietzinger Hauptstraße 31 untergebracht, 1973 übersiedelte sie nach 3., Reisnerstraße 48, 1983 nach 3., Kelsenstraße 2, 1989 nach 2., Praterstraße 31, seit 1993 befindet sie sich 18., Gregor-Mendel-Straße 25.

Literatur

  • Günther Berger: 100 Jahre Österreich-Korea. Innsbruck: Multiplex-Media 1992
  • Günther Berger: Das verschlossene Land. In: Wiener Zeitung 30.09.1988, Magazin S., 16
  • Günther Berger: Kunst in Korea. In: Wiener Kunsthefte 2/1987, S. 19 ff.
  • Günther Berger: Zum Werk des Multimedia-Künstlers Nam June Paik. In: Wiener Kunsthefte 1-2/1992, S. 48 ff.
  • Günther Berger: Theodor von Lerchs Koreareise 1912, in: ebda., 2/1994