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Otmar Höll

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Daten zur Person
Personenname Höll, Otmar
Abweichende Namensform
Titel Univ.Prof., Dr.
Geschlecht männlich
PageID 42977
GND 1238721893
Wikidata Q110402811
Geburtsdatum 21. Februar 1948
Geburtsort Linz
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Politologe, Gestaltberater
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Wissenschaftlicher Assistent am IHS (1976 bis 1978)
  • Leiter des Österreichischen Instituts für internationale Politik (OIIP) in Laxenburg (1978 bis 2012)
  • Wissenschaftlicher Referent des Österreichischen Instituts für Internationale Politik (OIIP) in Laxenburg (1979 bis 1991)
  • Gastprofessur für Politikwissenschaft an der Universität Wien (1991 bis 1995)
  • Lehrstuhlvertretung für Internationale Politik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München (1994 bis 1995)
  • Direktor des Österreichischen Instituts für internationale Politik (OIIP) in Laxenburg (1996 bis 2012)
  • Vorstandsmitglied Care-Österreich (2002
  • Vostandsmitglied Österr. Orientgesellschaft (1999
  • Diverse andere Vorstandsmitgliedschaften
  • Wissenschaftlicher Beirat Evang. Akademie (2013
  • Wissenschaftlicher Beirat Europahaus Burgenland (2014

Otmar Höll, * 21. Februar 1948 Linz, Politologe, Gestaltberater.

Biografie

Otmar Höll inskribierte nach seinem Präsenzdienst im Herbst 1968 an der Universität Wien das Studium der Rechtswissenschaften, das er 1973 mit der Promotion erfolgreich abschloss. Von 1972 bis 1976 studierte er außerdem Volkswirtschaft an der Universität Wien. Ab 1974 absolvierte er ein zweijähriges Postgraduate-Studium in Politikwissenschaft am Institut für Höhere Studien (IHS).

Nach dem Abschluss wurde er als wissenschaftlicher Assistent am IHS engagiert, wo er an der Abteilung Politologie mit Schwerpunkt Internationale Beziehungen tätig war. Als der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky im Herbst 1978 das Österreichische Institut für Internationale Politik (oiip) in Laxenburg gründete, wurde Otmar Höll gemeinsam mit dem späteren ao. Univ. Prof. für Internationale Politik an der Universität Wien, Helmut Kramer, beauftragt, ein Konzept für das neue Institut auszuarbeiten. Dessen Kernkompetenz lag und liegt in der empirischen Forschung in den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik auf nationaler und internationaler Ebene. Als erste wissenschaftliche Institution in Österreich befasste sich das oiip mit der Internationalisierung und Globalisierung der Außenbeziehungen sowie mit der europäischen Integrationspolitik. Der zweite große Aufgabenbereich ist Public Diplomacy, d.h. die Errichtung von Brücken zu jenen Bereichen der österreichischen und internationalen Öffentlichkeit, die an der Arbeit des Instituts bzw. an zentralen Fragen der internaionalen Politik interessiert sind.

Der Politologe blieb von 1979 bis 1991 wissenschaftlicher Referent in Laxenburg und konnte sich 1990 für das Fach Politikwissenschaft an der Universität Wien habilitieren. Von 1991 bis 1995 ließ er sich karenzieren, um eine Gastprofessor an der Universität Wien annehmen zu können. Im Wintersemester 1994/95 übernahm er außerdem die Lehrstuhlvertretung für Internationale Politik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1999 wurde er zum Außerordentlichen Professor ernannt.

Bereits in den frühen 1980er Jahren hatte Höll eine Ausbildung zum Gestalttherapeuten begonnen und war von 1983 bis 1991 in freier Praxis nebenberuflich psychotherapeutisch tätig. 1997 graduierte er zum Integrativen Gestaltberater des Österreichischen Arbeitskreises für Gruppentherapie und Gruppendynamik.

Im Juni 1996 wurde Otmar Höll als Direktor an das oiip zurück berufen, das er bis 2012 leitete. Zum Zeitpunkt des Antritts der neuen Direktion musste das Institut zu 100 Prozent vom Wissenschaftsministerium gefördert werden und stand aufgrund diverser Schwierigkeiten kurz vor der Auflösung. 2000 gelang es Höll mit Unterstützung des Ministeriums, der Stadt Wien und des Außenamtes, das Institut nach Wien zu übersiedeln. Im Laufe seines Direktorats konnte er die finanzielle Abhängigkeit vom Wissenschaftsministerium auf unter 50 Prozent senken.

Im November 2006 wurde der Politologe zum Visiting Professor an der Donau-Universität Krems bestellt, wo er zum Team des Departments für Wirtschaftsrecht und Europäische Integration sowie zur "Plattform Politische Kommunikation" gehört. Daneben war und ist Otmar Höll als Vorstandsmitglied und als Wissenschaftlicher Beirat in einer Reihe wichtiger NGOs tätig, u.a. der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und Internationale Beziehungen, war Mitglied des Kuratoriums des Österrei-chischen Instituts für eine offene Gesellschaft, des ÖIE und der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungszusammenarbeit, und ist bis heute Mitglied des Vorstandes von Care Österreich, der Österreichischen Orientgesellschaft Hammer-Purgstall, der Evangelischen Akademie und des Europahauses Burgenland, etc. Lehraufträge führten ihn unter anderem an die Universitäten Wien (Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft seit 1981), Linz und Innsbruck (Institut für Politikwissenschaft) sowie an die Universität für Bodenkultur Wien, nach Tampere (Finnland) und Venedig. Neben seinen verschiedenen Tätigkeiten in akademischer Lehre und Forschung hat Otmar Höll auch praktische Erfahrungen im Bereich Internationaler Politik als Mitglied österreichischer Delegationen u.a. bei der Wiener Folgekonferenz der KSZE, bei der Rio Konferenz (UNCED) und als Mitglied einer österreichischen Mediationsgruppe im Sudan (in den Jahren 2008-2012) erworben.

Publikationen (Auswahl)

  • Österreichische Entwicklungshilfe 1970-1983. Kritische Analyse und internationaler Vergleich. Wien 1986
  • Small States in Europe and Dependence (Herausgeber und Autor). Wien 1983 (Reprint Westview Press, Boulder/Co. 1987)
  • Spannungsfeld Umwelt und Entwicklung (Hrsg. gem. mit Arnulf Grübler, Walther Lichem und Christian Rakos), Wien 1994
  • Environmental Cooperation in Europe. The Political Dimension (Hrsg.), Boulder 1994
  • Natur als Politikum (Hrsg. gem. mit Margarete Maurer), Wien 2003
  • Europe - USA: Diverging Partners (Hrsg. gem. mit Gustav E. Gustenau und Thomas Nowotny), Baden-Baden 2005
  • Internationale Politik - Eine Einführung (Hrsg. gem. mit Peter Filzmaier, Leonore Gewessler und Gerhard Mangott), Wien 2006
  • Ökologisierung der internationalen Politik als Konfliktpotential: Die Konferenz über Umwelt und Entwicklung von Rio und die Folgen. In: Friedensbericht 1993 (Dialog 1-2/1993), S. 187-201
  • Europa im Kontext der übrigen Welt. In: Informationen zur Politischen Bildung 4 (1993), S. 85-98
  • Die Ergebnisse der UN-Umweltkonferenz von Rio de Janeiro (3.-14.6.1992). In: Loccumer Protokolle 55 (1992), S. 261-268
  • Zwischen dem "Ende der Geschichte" und den Grenzen globaler "sustainability". In: Zeitschrift für Lateinamerika 44/45 (1993), S. 165-173
  • Das Recht auf Entwicklung. Zur Frage seiner Realisierung aus ökologiepolitischer Perspektive. In: Journal für Entwicklungspolitik (JEP) 1 (1994), S. 33-46
  • The Foreign Policy of the Kreisky-Era. In: Contemporary Austrian Studies 2 (1994), S. 32-77
  • "Sustainable Development" - ein Konzept für eine globale nachhaltige Entwicklung. In: Klaus Zapotoczky / Petra C. Gruber [Hg.]: Entwicklungstheorien im Widerspruch. Plädoyer für eine Streitkultur in der Entwicklungspolitik. Frankfurt 1997, S. 138-156
  • Unifying and Dividing Factors of Integration in Western Europe. In: László Poti [Hg.]: Integration, Regionalism, Minorities: What is the Link? Budapest 1997, S. 17-23
  • (gemeinsam mit Helmut Kramer) Globalization, Normalization and Europeanization of a Small(er) State's Foreign Policy: The Case of Austria. Wien 1997 (mimeo)
  • Die Zukunft unserer Welt. In: Die Zukunft 6 (1997), S. 10-19
  • Einige Thesen zum Thema: Barfuß auf diplomatischem Parkett. Die NGOs in der Weltpolitik. In: Loccumer Protokolle 9 (1997), S. 252-256
  • European Security and the Re-Emergence of Ethnic and Nationalistic Issues in Central and Eastern Europe. In: Naveed A. Tahir [Hg.]: The Politics of Ethicity and Nationalism in Europe and South Asia. Karachi 1997, S. 35-57
  • The Economic Dimension: A Small State's Dilemma. In: Heinz Gärtner / Otmar Höll: Austrian-German Relations. Political and Economic Dimensions, (AP 20), Wien 1998, S. 24-44
  • Zwischen Globalisierung und Fragmentierung: Die Dynamik des Internationalen Systems an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. In: Josef Cap / Heinz Fischer [Hg.]: Rote Markierungen für das 21. Jahrhundert. Wien 1998, S. 129-147
  • Sozialwissenschaften und selbstreflexive Verfahren: der vernachlässigte subjektive Faktor. In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft 3 (1998), S. 227-239
  • Nord-Süd: Ein prekäres Verhältnis am Ende des Jahrhunderts. In: Medien-Impulse. Beiträge zur Medienpädagogik 26 (1998), S .4-9
  • Die "Neue Weltordnung" zwischen Globalisierung und Fragmentierung. In: Petra C. Gruber / Klaus Zapotoczky [Hg.]: Globalisierung versus Demokratie?, Wien 1999, S. 36-52
  • Problems of Transition and Stability: Is there a Role for comprehensive non-military conflict resolution?. In: Albanian Institute for International Studies [Hg.]: Democracy and Security. Kosova on the Agenda. Tirana 1999, S. 5-11
  • Globalisierung und demokratische Legitimation. In: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit [Hg.]: Österreichs Außenwirtschaft. Das Jahrbuch 2000. Wien 2000, S. 207-221
  • (Herausgeber und Autor, gemeinsam mit Blerim Reka und Ylber Sela) Institucionet dhe Politikat e Unionit Evropian. Tetove 2010
  • Partizipation der NROs als Bestandteil der Demokratie im Norden und im Süden. In: ArbeitsGemeinschaft EntwicklungsZusammenarbeit (AGEZ) [Hg.]: Die Rolle der NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit – Perspektiven 2015. Wien 2006, S. 72-81
  • The Global System between Integration and Fragmentation. In: Ewa Czerwinska-Schupp [Hg.]: Values and Norms in the Age of Globalization. Frankfurt et al. 2007, S. 413-433
  • (gemeinsam mit Margaretha Kopeinig) Die EU-Präsidentschaft Österreichs 2006. In: Europa. Wissenschaftliches Journal des Polnischen Instituts für Internationale Politik 4 (2006) 21, S. 7-45 (in russischer Sprache)
  • Sozialdemokrat und Weltbürger. In: Claudia Knehs-Vranitzky / Peter Gross / Stephan Maxonus / Rupert Weinzierl [Hg.]: Ein großer Europäer – Weggefährten über Franz Vranitzky. Wien: Löcker 2007, S. 81-89
  • Politische Bildung im Zeitalter der Globalisierung. In: Cornelia Klepp / Daniela Rippitsch [Hg.]: 25 Jahre Universitätslehrgang Politische Bildung in Österreich. Wien: Facultas 2008, S. 333-341
  • Die österreichischen Beziehungen zu den Nachbarn – Unterschiede und Gemeinsamkeiten. In: Gernot Heiss / Katerina Kralova / Jiri Pesek / Oliver Ratkolb [Hg.]: Tschechien und Österreich nach dem Ende des Kalten Krieges. Auf getrennten Wegen ins neue Europa. Wien 2009, S. 209-232
  • Politische Psychologie. In: Politik begreifen. 89 Begriffe um Eva Kreiskys Leben und Forschen. Wien 2009, S. 159-162
  • Wolfgang Schüssel and Austrian Foreign Policy. In: Contemporary Austrian Studies 18 (2010), S. 159-182
  • Der Sudan vor der Wahl: Einheit oder Zerfall?. In: International 1 (2010), S. 24-29
  • Entwicklungspolitik im Kontext der Wirtschaftspolitik. In: Informationen zur Politischen Bildung 33 (2010), S. 50-54
  • Österreichs Rolle in der EU – europäische Erwartungen und österreichische Realität. In: Johann Pucher / Johann Frank [Hg.]: Strategie und Sicherheit 2010 - Das strategische Profil der Europäischen Union. Wien / Köln / Weimar 2010, S. 365-374
  • Gelebte Solidarität? Die neue Sicherheitsstrategie als Leitlinie zur Gestaltung des internationalen Engagements Österreichs. In: Wiener Blätter zur Friedensforschung 149 (2011) 4, S. 35-48
  • Die Österreichische Außen- und Sicherheitspolitik der 2. Republik. In: Philipp Strobl [Hg.]: Österreich in der Zweiten Republik – Ein Land im Wandel, Hamburg 2014, S. 71-87
  • Afrika am Beginn des 21. Jahrhunderts – der "dunkle Kontinent" als Spielball von "Geopolitics" und "Geoeconomics"? In: Dietmar Halper / Arnold H. Kammel [Hg.]: Quergedacht. Perspektiven zu Politik, Sicherheit und Europa. Werner Fasslabend zum 70. Geburtstag. Wien 2014, S. 307-322.

Literatur

  • Alexander Klimburg / Jan Pospisil [Hg.]: Mediating Security: Comprehensive Approaches to an Ambiguous Subject. Festschrift für Otmar Höll. Frankfurt: Peter Lang 2013

Weblinks