Diesen Donnerstag (13. Juni 2024) findet eine Aktualisierung des Wikis statt. Es wird daher an diesem Tag nicht zur Verfügung stehen. Die Bearbeitung von Beiträgen wird bereits am Mittwoch ab 17:00 nicht mehr möglich sein. Wir bitten um Verständnis.

Peter Weinberger

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Weinberger, Peter
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof. Dr.
Geschlecht männlich
PageID 43252
GND 115471839
Wikidata Q63098499
Geburtsdatum 11. April 1943
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Physiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ernst Mach-Medaille der Tschechischen Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1998)
  • Fellow of the American Physical Society (Verleihung: 1998)
  • Finalist, Descartes Preis der Europäischen Union (Verleihung: 2004)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 16. Februar 2016, Übernahme: 7. September 2016)


Peter Weinberger, * 11. April 1943 Wien, österreichischer Physiker, von 1982 bis 2008 Universitätsprofessor an der Technischen Universität Wien. Weinberger lebt und arbeitet in Wien und New York.

Biographie

Peter Weinbergers Vater Willy (eigentlich Karl) war Chemieingenieur und Betriebsleiter in einer Wiener Lackfabrik, seine Mutter Lollo (eigentlich Rosa) Schneiderin. Die zwei hatten sich in der Kommunistischen Jugend kennengelernt. In der NS-Zeit hatte sich sein Vater weder durch das Drängen seiner Familie noch durch Drohungen der Gestapo dazu bringen lassen, sich von seiner jüdischen Frau scheiden zu lassen. Peter Weinberger und seine Mutter überlebten diese Zeit versteckt in einem Pfarrhof im Mühlviertel. Nach dem Krieg lebte die Familie in der Donaufelder Straße in Wien-Donaustadt.

Weinberger studierte ab 1961 an der Universität Wien Physik. Während des Studiums dockte er an den Verband Sozialistischer Studenten Österreichs bzw. an die Freie Österreichische Jugend an und war aktives Mitglied der Studierendenbewegung, die für die Demokratisierung der Universitäten kämpfte. 1970 schloss Weinberger sein Studium mit einer Dissertation zum Thema "Quantenchemische Berechnung der Energiezustände von Scandiumnitrid" bei Adolf Neckel ab.

Ab den 1970er Jahren war Weinberger auch journalistisch und redaktionell tätig, unter anderem bei den Zeitschriften "mitbestimmungsinformation" über betriebliche Mitbestimmung und "Wiener Tagebuch".

1978 habilitierte Weinberger sich zum Thema "Lokale Modelle zur Berechnung der elektronischen Struktur von Festkörpern". Nach Stationen an den Universitäten Uppsala, Oxford und Bristol wurde er 1982 Universitätsprofessor an der Technischen Universität Wien, zunächst am Institut für Technische Elektrochemie, später am Institut für Allgemeine Physik. Weinberger war entscheidend am Aufbau des Zentrums für Computational Materials Science beteiligt, das von 1993 bis 2007 leitete. Diese gemeinsame Einrichtung von Universität Wien und Technischer Universität Wien widmet sich der Simulation von Festkörpern mit quantenmechanischen Methoden. Gastprofessuren führten Weinberger an die ETH Zürich, die New York University und die Université de Paris-Sud. In den 1980er und 1990er Jahren war er als Konsulent für das Los Alamos National Laboratory und das Lawrence Livermore National Laboratory (beide USA) tätig. Seit seiner Emeritierung 2008 ist Weinberger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle (Saale) und am Institut für Angewandte Physik der Universität Hamburg. Neben rund 330 wissenschaftlichen Veröffentlichungen widmet sich Weinberger gerne der Vermittlung physikalischer Phänomene in allgemein verständlicher Form, z.B. in Zeitungsartikeln wie "Campari-Kaviar: Physik in der Küche".

Peter Weinberger ist aber nicht nur auf seinem naturwissenschaftlichen Fachgebiet aktiv: Seit 2008 ist er (Mit-)Organisator des Kammermusikfestivals im Schloss Laudon. Außerdem veröffentlicht er seit 1999 literarische Werke. In den Bänden "Örtliche Gleichgültigkeit" (2014) und "Wohlgeordnete Einsamkeit" (2013) setzte er sich mit seiner Familiengeschichte und seiner eigenen Lebensgeschichte auseinander.

Werke

Wissenschaftliche Publikationen (Auswahl)

  • Magnetic anisotropies in nanostructured matter. Boca Raton: CRC Press 2009 (Series in condensed matter physics, 2)
  • Lokale Modelle zur Berechnung der elektronischen Struktur von Festkörpern. Wien, Techn. Univ., Habil.-Schr., 1978
  • Quantenchemische Berechnung der Energiezustände von Scandiumnitrid. Wien, Univ., Diss., 1970

Literarische Veröffentlichungen

  • Örtliche Gleichgültigkeit. Weißenkirchen: Österreichisches Literaturforum 2014
  • Wohlgeordnete Einsamkeit. Weißenkirchen: Österreichisches Literaturforum 2013
  • Nanopolis. Geschichten über Menschen entlang der Wiener Straßenbahnlinie D. Weißenkirchen: Österreichisches Literaturforum 2011
  • Lepra. Krems / Wien: Österreichisches Literaturforum 2003
  • Apograffiti. Zwanzig unzeitgemäße Erzählungen. Krems / Wien: Österreichisches Literaturforum 2001
  • Die kleine Frau Hofmann. Zwei Fast-Kriminalgeschichten aus der Wiener Leopoldstadt. Krems: Österreichisches Literaturforum 1999

Literatur

Weblinks