Wallnerstraße 3

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Kaiserhaus
Frühere Bezeichnung Palais Lamberg
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 45566
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Wallnerstraße 3
  • Nr.: 145 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 263 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 274 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 33.47" N, 16° 22' 1.63" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1, Wallnerstraße 3 und 3 A (Konskriptionsnummer 263).

An dieser Adresse befanden sich ursprünglich zwei Häuser (Haus A und Haus B).

Haus A: Erwähnt wird dieses Haus erstmals im 16. Jahrhundert. Es befand sich zu dieser Zeit im Besitz der Herren von Liechtenstein. Noch vor 1684 verbaute Graf Leopold Josef von Lamberg, dem das Haus A und auch das Haus B gehörte, zu einem gemeinsamen Gebäude.

Haus B: Bei diesem Haus handelte es sich anfangs um ein zur Burgkapelle dienstbares Haus. Der älteste Eigentümer wird im Jahr 1546 namentlich erwähnt. Goldschmied Heinrich Fryess geriet damals in Streit mit seinem Nachbarn Hans von Liechtenstein, da dieser sich über den Bau eines Schmelzofens und einer Feuerstätte welche an seine Mauer gebaut wurden, beschwert hat. Auf Entscheid des Bürgermeisters von Wien musste Fryess beides umbauen.

Bis 1740 blieb das gesamte Gebäude (Haus A und Haus B) in gräflich Lamberg‘schen Besitz. In jenem Jahr kaufte es Franz I. Herzog zu Lothringen und Bar (Gemahl von Maria Theresia, seit 1743 deutscher Kaiser). Nach seinem Tod fiel das Gebäude an seinen Sohn Josef II. Aufgrund dieser Tatsachen wurde das Haus auch Kaiserhaus genannt. Mittels Kaufvertrag vom 1. Oktober 1776 überließ es der Kaiser dem Fürsten Franz Ulrich Kinsky von Wchinitz und Tettau, Kommandeur des Maria Theresien Ordens, Generalfeldzeugmeister und Generaldirektor der Artillerie. Von diesem erbte es in der Folge sein Sohn Graf Josef Kinsky. Dieser verkaufte es 1795 weiter an Graf Johann Rudolf Czernin von und zu Chudenitz. Dessen Universalerbe Eugen Graf Czernin verkaufte es am 12. März 1846 Adolf Grafen von Huszarzewski. Von diesem kam es 1855 an Graf Georg von Longueval-Buquoy, in dessen Familie es sich in weiter Zeit weitervererbte. Das weiträumige drei Stockwerke hohe Haus gehörte 1885 dem Grafen Karl Buquoy-Bonaventura. Die Grundfläche maß damals 1590 m2. Mit Kaufvertrag von 11. Und 16. Februar 1918 ging das Haus an die „Providentia“, allgemeine Versicherungsgesellschaft und aufgrund der Aufsandungsurkunde vom 28. Jänner 1931 die Allgemeine Versicherungsgesellschaft „Phönix“. Deren Firmenwortlaut änderte sich 1941 in „Wiener Allianz Versicherungs AG“.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 7, Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 42-43