Weinbrunnen

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Weinbrunnen (kol. Holzschnitt von Donat Hübschmann / Wien Museum)
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Datum bis
Objektbezug Frühe Neuzeit
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Bildname HMW 124501 00004Ansicht.jpg
Bildunterschrift Weinbrunnen (kol. Holzschnitt von Donat Hübschmann / Wien Museum)

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Am 16. März des Jahres 1563 zog Maximilian II. als gewählter römisch-deutscher König von Frankfurt kommend in Wien ein. Eigens für den Einzug wurden u.a. drei Weinbrunnen aus Holz errichtet: am Lugeck, am Graben und am Michaelerplatz.

Jener am Lugeck war mit knapp zwölfeinhalb Meter Höhe der größte. Er verfügte über ein rundes Becken, über dem sich ein achteckiger Aufbau mit Skulpturen weiblicher Figuren erhob. Diese trugen eine mit Reisig und Früchten geschmückte vergoldete Kuppel. Der Brunnen war von Bildern und Sinnsprüchen geziert. Aus zwölf Röhren floss während des Einzugs roter und weißer Wein, welcher die Farben Österreichs symbolisieren sollte. Von der Höhe des Brunnens wurden schließlich noch Obst und Brot unter das Volk geworfen.

Der Brunnen am Graben war ähnlich gebaut, allerdings nur knappe acht Meter hoch und mit acht Röhren bestückt. Der rote und weiße Wein sollte bei diesem Brunnen die Quellen Habsburgs und des Reiches darstellen. Insgesamt zirkulierten knapp 5.000 Liter Wein in den drei Brunnen. Die Wienerinnen und Wiener haben sich reichlich daraus bedient, wie die Abbildung aus einem zeitgenössischen Druck erkennen lässt. Die 5.000 Liter Rot- und Weißwein kosteten (laut Oberkammeramtsrechnung: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Oberkammeramtsrechnungen, B1/96 (1563), folio 291-356) rund 28 Pfund.

Siehe auch:

Literatur

  • Caspar Stainhofer: Gründtliche vnd khurtze beschreibung des alten vnnd jungen Zugs: welche bede zu Einbeleittung der Röm. Kay. Mt. &c. Kaiser Maximiliani des Anndern, &c. ... wie JreRöm. Kay. Mt. &c. sampt derselben geliebsten Gemahl vnd Kindern von der Crönung von Franckfurt zu Wienn den 16. Martij im 63. jar ... (mit Holzschnitten von Donat Hübschmann, Wien 1566)
  • Josef Wünsch: Der Einzug Kaiser Maximilians II. in Wien 1563. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien Band XLVI und XLVII (1914), Seite 9-34