Wilczekpalais

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Palais Wilczek, um 1900
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1719
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Palais Lembruch, Palais Brassican
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Joseph Eichendorff, Franz Grillparzer, Franz Högler, Stephan Szechenyi
PageID 11224
GND
WikidataID
Objektbezug Adolf-Loos-Stadtführung (13. Dezember 1913), Adolf Loos (Portal)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 8.08.2022 durch WIEN1.lanm09mur
Bildname Herrengasse 5 Wilczekpalais Wien Museum Online Sammlung 79000 5858 (1).jpg
Bildunterschrift Palais Wilczek, um 1900
  • 1., Herrengasse 5

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!


Wilczekpalais (1., Herrengasse 5; ursprünglich Palais Lembruch).

Das Palais befand sich 1547 im Besitz von Dr. Johann Ludwig Brassican von Koelburg, genannt von Emmerberg, der 1542 Rektor der Wiener Universität war, und blieb bis zum Erlöschen dieser Familie (1728) in deren Besitz. Der heutige Bau stammt aus der Zeit nach 1719; er besitzt im Mittelrisalit eine große Pilasterordnung und einen durchbrochenen Giebel, ein bemerkenswertes Portal sowie einen Balkon mit Schmiedeeisengitter. Architektonische Parallelen zum Bürgerlichen Zeughaus (1., Am Hof 10) rücken eine Fassadengestaltung durch Anton Johann Ospel in den Bereich der Möglichkeit. 1825 erscheint Franz Josef Graf Wilczek als Eigentümer.

Im Palais wohnte 1810-1812 Joseph von Eichendorff und 1812/1813 Franz Grillparzer (Gedenktafel).

Am 21. September 1791 wurde im Wilczekpalais der Staatsmann und Erneuerer Ungarns Stephan Graf Szechenyi geboren (Gedenktafel mit Stephanskrone), 1855 starb hier der Bildhauer Franz Högler. Das Palais befindet sich noch im Besitz der Familie; Sitz der Österreichischen Gesellschaft für Literatur.

Im Durchgang zur Stiege 2 befindet sich eine Adolf Loos zugeschriebene Heizkörperverkleidung, die als Sitzbank ausgeführt wurde. Die Geschichte des Objektes sowie eine etwaige Beziehung von Adolf Loos zum Wilczekpalais ist noch ungeklärt.


Literatur

  • Elisabeth Kinsky-Wilczek [Hg.]: Hans Wilczek erzählt sein Enkeln Erinnerungen aus seinem Leben. Hg. von seiner Tochter. Graz: Leykam 1933, 1 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk [u.a.] 1993, S. 78
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 82
  • Paläste und Bürgerhäuser in Österreich = Noblemen's and citizens' Town-Houses in Austria = Hotels particuliers, palais et malsons bourgeoises en Autriche. Wien: Notring d. Wissenschaftl. Verbände Österreichs 1969 (Notring-Jahrbuch, 1970), S. 157-158
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 441