Zwangsarbeiterlager Schwadorf

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Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 1944
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 68255
GND
WikidataID
Objektbezug Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
Quelle
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48° 4' 11.39" N, 16° 34' 56.97" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.

Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.

In 23., Schwadorf (1938-1954 als Teil des 23. Bezirks Schwechat zu Groß-Wien gehörend) befand sich laut dieser Liste ein Lager der "O.B. Schwadorf O.B.F. Anton Dunst" in "Schwadorf". Wo die ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ist nicht geklärt, möglichweise aber in der ehemaligen Baumwollspinnerei und Bleiche Brevillier & Co.[2] (Brucker Straße 8). Hierher wurde am 10. September 1944 unter dem Tarnnamen "Schwadorfer Hammerwerke" das Lager des Luftwaffenstützpunkts Fischamend / Wiener Neustädter Flugzeugwerke - Werk III ausgelagert,[3] bevor es nach Objekt 217 B-C nordwestlich von Brünn in Tischnowitz verlagert wurde.[4]

Die Baumwollspinnerei Schwadorf wurde 1802 gegründet als Baumwollspinnerei und Bleiche Brevillier & Co und bis 1999 durchgehend für die Textilerzeugung genutzt, zuletzt von der Firma Schwadorfer Baumwollspinnerei und Bleicherei Kantor, Pollack & Co. 1999 erwarb die Gemeinde Schwadorf einen großen Teil der acht Hektar großen Flächen, die Gebäude jedoch von einer Privatperson aufgekauft, die es an verschiedene Firmen (Textilhandel, Speditionen, Möbelhäuser) vermietete. Auf einem Teil des Geländes stehen heute Wohngebäude (unter anderem das ehemalige Herrenhaus), das örtliche Postamt, das Pfarrzentrum und eine Arztpraxis. 2006 wurde ein Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Flächen als neuer Hauptplatz des Ortes durchgeführt.[5] 2018 erfolgte nach dem Abbruch der zuletzt stark in Mitleidenschaft gezogenen Arbeiterwohnungen der Umbau zu geförderten Wohnungen.[6]

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise