Albert Milde

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Milde, Albert
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Milde, Adalbert
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel k. k. Hofschlosser
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34058
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. Februar 1839
GeburtsortOrt der Geburt Wsetin, Nord-Mähren
SterbedatumSterbedatum 8. November 1904
SterbeortSterbeort 1080 Wien, Auerspergstraße 9
BerufBeruf k. k. Hof-Kunst-Bau-Schlosser und Eisenkronstukteur
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  11. November 1904
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 16B, Reihe 4, Grab 17
BildnameName des Bildes albertmilde.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll
  • 8., Auerspergstraße 9 (Sterbeadresse)
  • 3., Untere Viaduktgasse 35-37 (Wirkungsadresse)
  • 1., Postgasse 22 (Wohnadresse)
  • (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • K. K. Hof- und Kunst-Schlosser (Verleihung: 1877)
  • Ehren-Diplom der Antwerpener Ausstellung (Verleihung: 1894)
  • Das Ritterkreuz des königlichen spanischen Ordens Karls III. (Verleihung: 1889)
  • 1. Preis, "Helios (Verleihung: 1888)
  • Belgischer Leopold Orden für die Antwerpener Weltausstellung (Verleihung: 1886)
  • Ehren-Diplom der Patent- und Musterschutz-Ausstellung in Frankfurt a. M. (Verleihung: 1881)
  • Große goldene Vereinsmedaille des NÖ Gewerbevereins in Wien (Verleihung: 1881)
  • Juror der Gewerbe-Ausstellung des NÖ Gewerbevereins in Wien (Verleihung: 1880)
  • Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens für die Pariser Weltausstellung (Verleihung: 1879)
  • Goldene Medaille der Pariser Weltausstellung (Verleihung: 1878)
  • Große Bronze Medaille des Gesellen-Vereins in Wien (Verleihung: 1862)
  • 2. Preis [= Goldene Medaille] der Amsterdamer Ausstellung (Verleihung: 1877)
  • Ritter des päpstlichen St. Sylvester-Ordens (Verleihung: 1874)
  • Fortschrittsmedaille der Wiener Weltausstellung (Verleihung: 1873)
  • Silberne Vereinsmedaille vom Niederösterreichische Gewerbeverein (Verleihung: 1873)
  • Goldene Medaille der Amsterdamer Ausstellung (Verleihung: 1869)
  • Große Silberne Medaille der Landwirtschaftlichen Ausstellung in Linz (Verleihung: 1868)
  • Goldenes Verdienstkreuz für die Pariser Weltausstellung (Verleihung: 1867)
  • Silberne Medaille der Pariser Weltausstellung (Verleihung: 1867)
  • Große Bronze Medaille der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Wien (Verleihung: 1866)


Albert Milde, eigentlich Adalbert Anton Alois, * 7. Februar 1839 Wsetin (Vsetin), Mähren, † 8. November 1904, k.k. Hof- Kunst-,Bau-, Schlosser-, Eisenkonstrukteur.

Biografie

War der Sohn eines Braumeisters in Gottwaldov (Zlin) in Süd-Mähren, Gattin (3. November 1864) Josefa Pohl, sechs Kinder (vier Töchter, zwei Söhne), Heirat in Groß-Enzersdorf. Als 19-jähriger kam er in die Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und arbeitete als Schlossergeselle bei Moritz Plank und Franz Sawischa. Am 21. September 1865 wurde sein Stammhalter Albert, am 25. November 1866 die Tochter Josefine und am 27. Juni 1871 die Tochter Maria geboren. 1863 begann er mit acht Beschäftigten seine eigene Bau- und Kunstschlosserei auf dem Laurenzerberg, dann in dem längst verschwundenen Haus "Zum Roten Apfel" im unteren Teil der Postgasse 22. 1869 hatte Albert Milde bereits durchschnittlich 130 Arbeiter in seinen Werkstätten und auf den Baustellen beschäftigt. Die Räume in der Postgasse wurden bald zu klein und er eröffnete in 1030 Wien, Untere Viaduktgasse 35-37 eine größere Werkstätte. Seine Liebe zum Handwerk und sein Ideenreichtum formten ihn zum Kunstschlosser. Das kunstvolle Schmieden und Eisengießen wurde für ihn zum beruflichen Lebensinhalt. Die mit der Wiener Stadterweiterung Hand in Hand gehende öffentliche und private Bautätigkeit beeinflusste Albert Milde; er entschied, sich zunächst der von Anton Biró wiedererweckten Kunstschlosserei noch intensiver zu widmen. Mit diesem Wiener Meister zählt Albert Milde zu den Erneuerern der figuralen und ornamentalen Schmiedekunst in Österreich.

Kunstschlosserarbeiten

Noch heute sichtbare Zeugen seines Könnens sind das neubarocke Eingangsgittertor des Palais Sturany (1, Schottenring 21), das im Jahr 1880 angefertigt wurde, sowie die drei Gittertore des südlichen Eingangs (Lichtenfelsgasse) des neuen Wiener Rathauses, die Albert Milde der Gemeinde Wien im Jahr 1883 zum Geschenk machte. Ein Jahr später, 1884, waren die drei Gittertore im Stil der italienischen Hochrenaissance für die Wiener Universität fertiggestellt. Für die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten fertigte Albert Milde im Jahr 1885 das reich gegliederte Stiegen- und Ganggeländer an. In den Jahren 1874 bis 1888 wurde das k. k. Hofburgtheater im Stil der italienischen Hochrenaissance errichtet. Die zehn seitlichen Gittertore wurden ebenfalls von Albert Milde angefertigt. Auf dem Maria-Theresien-Platz zwischen dem Kunst- und Naturhistorischen Museum sorgen 110 Kandelaber, von den 22 geschmiedet und 88 aus Gusseisen sind, für eine stilvolle Beleuchtung. Sie wurden vor der Enthüllung des Denkmals für die Kaiserin, im Jahr 1888, von Albert Milde fertiggestellt. Von den vielen Arbeiten Mildes noch zu erwähnen ist das Balkongitter am Haus zur "Goldenen Kugel" (Wohnhaus des Herrn Bernhard Hoffmann (1, Am Hof 11)). Weitere Balkongitter sowie ein Gittertor am Deutschmeisterplatz sind nur mehr von Fotos bekannt. Sind durch die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges verloren gegangen.

Bauschlosser und Eisenkonstrukteur

Zur Zeit der Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 zählte sein Unternehmen bereits zu den Ersten des Kunstgewerbes und der Technik. In den späteren Jahren fertigte Albert Milde auch Baukonstruktionen, Dachstühle, Träger, Eisentreppen und Brücken an. Er war damit sehr erfolgreich. Ein Beispiel hierfür war die "Pawlatsche" im Palais Leitenberger (1, Parkring 16), die von ihm überbaut wurde. Auch die Verbindungsbrücke der Markthallen in 1030 Wien wurden in den Jahren 1898 bis 1900 von der Firma Albert Milde & Co. angefertigt. Die Kleine Marxerbrücke über den Wienfluss wurde in den Jahren 1899 bis 1900 ebenfalls von Albert Milde & Co. gebaut.

Weltausstellungen und Auszeichnungen

Seine Beteiligung an der Pariser Weltausstellung im Jahre 1878 verbreitete den Ruhm der Wiener Kunstschlosser auch im Ausland. Als Mitglied des Niederösterreichischen Gewerbevereins, dem er mit seltener Treue und Opferwilligkeit angehörte, hat er dann bei der Gewerbeausstellung im Jahre 1880 eifrig mitgewirkt, später bei der Gewerbeausstellung im Jahre 1888. Albert Milde hatte damals eine gemeinsame Schaustellung der Leistungen der Wiener Kunstschmiede und Bauschlosser veranstaltet, die eine geradezu glänzende Repräsentation des Wiener Schlossergewerbes wiedergab. Albert Milde hatte bei seinen Ausstellungen mehrere Medaillen erhalten (siehe auch Auszeichnungen).

Mitgliedschaften

Albert Milde war Gründungsmitglied des Museums für Kunst und Industrie, des Reform-Clubs der Schlosser sowie jahrelang Vertrauensmann der Wiener Schlosser-Genossenschaft. 1884 war er bereits Handelskammerrat und 1889 wurde er in den Wiener Gemeinderat berufen.

Letzte Jahre

1899 musste er als Mitarbeiter seiner Firma Albert Milde & Co. ausscheiden. In der Geschichte der Wiener Kunstschlosserei und des Wiener Baugewerbes wird seine markante Persönlichkeit immer einen wichtigen Platz einnehmen.

Eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Wiener Gewerbes, Besitzer einer der größten Kunstschlossereien und Eisenkonstruktions-Werkstätten, der k. k. Hof- und Kunst-Schlosser Albert Milde starb im Alter von 65 Jahren am 8. November 1904 in ärmlichen Verhältnissen, nachdem er mehrere Jahre durch ein schweres Leiden gelähmt verbringen musste.

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