Bürgerklub
Bürgerklub. Alle antiliberalen Gemeinderäte unterschiedlicher Parteirichtung bildeten erstmals 1889 eine gemeinsame Fraktion mit der Bezeichnung Bürgerklub. Dieser konstituierte sich nach den Gemeinderatswahlen von 1891 neuerlich und verfügte dank Karl Lueger ab Herbst 1895 über eine Zweidrittelmehrheit der Mandate im Gemeinderat. Damit wurde eine entsprechende Besetzung der politischen Funktionen (Bürgermeister, Vizebürgermeister, Stadträte) ermöglicht.
Ein Teil der Deutschradikalen und Anhänger Schönerers, die sich am Bündnis zunächst beteiligt hatten, verließen 1896 den Bürgerklub. Bis zu den Gemeinderatswahlen 1914 (dritter Wahlkörper) fanden sich christlichsoziale Gemeinderäte unter dem Namen Bürgerklub zur fraktionellen Arbeit zusammen.
Literatur
- Maren Seliger / Karl Ucakar: Wahlrecht und Wählerverhalten in Wien 1848 - 1932. Privilegien, Partizipationsdruck und Sozialstruktur. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1984 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 3)
- Maren Seliger / Karl Ucakar: Wien. Politische Geschichte 1896 - 1934. Wien: Jugend & Volk 1985 (Geschichte der Stadt Wien, 2), S. 915 ff., 925 f.