Bernardhof
48° 12' 48.05" N, 16° 20' 45.27" E zur Karte im Wien Kulturgut
Bernardhof (8, Skodagasse 9, Feldgasse 4, Laudongasse 38), erbaut 1833-1836 für den Seidenzeugfabrikanten Franz Alois Bernard, der auch Mitglied des Äußeren Rats war und den Bau der Zollerschule gefördert hat (1840). Nach ihm ist die Bernardgasse benannt. Das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umgebaute Haus besitzt eine reichgegliederte klassizistische Fassade (großes Säulenportal in der Skodagasse). 1870 wohnten hier der ukrainische Dichter Pantelejmon Kulisch und der ukrainische Gelehrte Dr. Iwan Kulisch (* 7. August 1819 Woronesch, Ukraine, † 14. Februar 1897 Matronowka), der wegen seiner Zugehörigkeit zum liberalen Flügel der "Kyrillo-Method-Bruderschaft" verbannt worden war, Übersetzungen Byrons, Goethes und Schillers ins Ukrainische geschaffen, auf die Entwicklung der ukrainischen Literatursprache Einfluss genommen und eine ukrainische Orthographie begründet hat.
Literatur
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 278
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 304
- Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 144
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 214