Bogdan Bogdanović

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bogdanović, Bogdan
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Bogdanovic, Bogdan
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  39769
GNDGemeindsame Normdatei 119500841
Wikidata Q700592
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. August 1922
GeburtsortOrt der Geburt Belgrad
SterbedatumSterbedatum 18. Juni 2010
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Architekt, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Österreichisches Literaturarchiv, Architekturzentrum Wien
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Belgrad – Bürgermeister (1982 bis 1987)

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 20. September 2002, Übernahme: 12. März 2003)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2002)


Bogdan Bogdanović, * 20. August 1922 Belgrad, † 18. Juni 2010 Wien, Architekt, Schriftsteller.

Biographie

Bogdan Bogdanović, Sohn eines Literaturkritikers und Theaterdirektors, studierte Architektur und beteiligte sich am Partisanenkampf gegen die deutsche Besatzung, wobei er schwer verwundet wurde. Nach Beendigung seines Studiums 1950 widmete er sich vor allem dem Denkmalbau; zwischen 1952 und 1981 entwarf er 22 Denkmalanlagen für die Opfer der Kriege und des nationalsozialistischen Terrors in Jugoslawien. Diese Anlagen zeichneten sich durch eine Kombination von architektonischen, städtebaulichen, bildhauerischen, szenografischen und landschaftsgestalterischen Elementen aus und unterschieden sich vom ideologisch geprägten "Sozialistischen Realismus".

Parallel dazu lehrte Bogdanović als Professor für Architektur an der technischen Fakultät der Universität Belgrad. Für die Ausbildung der Studenten im Städtebau gründete er die "Dorfschule für Architektur" in Mali Popović. 1981 trat er wegen zunehmend nationalistischer Tendenzen aus der Serbischen Akademie der Wissenschaften aus, trug aber die Reformprojekte für den jugoslawischen Staat mit. 1982 wurde er als Vertreter des "liberalen" Flügels der Kommunistischen Partei Serbiens Bürgermeister von Belgrad, zog sich 1987 aber nach einem offenen Konflikt mit Slobodan Milosević und dessen nationalistischen Kurs aus dem politischen Leben zurück. Nachdem er aufgrund regimekritischer Äußerungen anhaltenden Anfeindungen ausgesetzt war, ging er 1993 ins Exil, zunächst nach Paris, dann auf Einladung seines Freundes Milo Dor dauerhaft nach Wien.

In deutscher Sprache veröffentlichte er eine Reihe von Essays zur Architektur ("Die Stadt und der Tod", 1993; "Architektur der Erinnerung", 1994; "Die Stadt und die Zukunft", 1997; "Vom Glück in den Städten", 2002) sowie seine Erinnerungen "Der verdammte Baumeister" (1997). Als letztes Werk erschien 2007 "Die grüne Schachtel", ein Band mit Skizzen, Ideen und Träumen, die Bogdanovic seit den 1980er Jahren gesammelt hatte. 2009 veranstaltete das Architekturzentrum Wien eine Schau seiner Werke. In dem 2008 fertiggestellten Dokumentarfilm "Architektur der Erinnerung: Die Denkmäler des Bogdan Bogdanović" stellte der österreichische Stadtplaners Reinhard Seiß sein denkmalkünstlerisches Werk umfassend dar.

Literatur


Bogdan Bogdanović im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks