Erica Tietze-Conrat, * 20. Juni 1883 Wien, † 12. Dezember 1958 New York, Kunsthistorikerin.
Biografie
Erica Conrat stammte aus einer großbürgerlichen, musikbegeisterten Familie mit vielen Kontakten zu Komponisten wie Johannes Brahms. Sie studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und wurde 1905 als erste Studentin am Institut promoviert. Ihre Dissertation "Beiträge zur Geschichte Georg Raphael Donners" wurde von Franz Wickhoff und Julius von Schlosser betreut.
Im selben Jahr heiratete sie ihren Studienkollegen Hans Tietze, dessen wissenschaftliche Tätigkeit sie immer wieder unterstützte. Der Fokus ihrer eigenen Forschung galt der Barockskulptur. Das Ehepaar war mit zahlreichen österreichischen Künstlern befreundet, was etwa darin seinen Ausdruck fand, dass Oskar Kokoschka das Ehepaar Tietze malte. 1938 mussten beide emigrieren, ihre Wohnung und ihr Besitz in der Armbrustergasse 20 wurden aus "rassischen" und politischen Gründen beschlagnahmt. Nach dem Tod ihres Mannes setzte sie ihre Forschungsarbeiten fort.
Werke (Auswahl)
- Erica Tietze-Conrat. Tagebücher. Band 1: Der Wiener Vasari (1923-1926). Band 2: Mit den Mitteln der Disziplin (1937-1938). Band 3: Register und Anhang. Herausgegeben von Alexandra Caruso. Wien: Böhlau 2015
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus: Sammlung Hans Tietze - Erika Tietze-Conrat
- Wienbibliothek im Rathaus: Teilnachlass Hans Tietze - Erika Tietze-Conrat
- Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv
Literatur
- Sabine Plakolm-Forsthuber: Tietze-Conrat, Erica, geb. Conrat. In: Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben - Werk - Wirken. Wien: Böhlau 2002, S. 749-753
- Wienbibliothek im Rathaus – Blog: Teilnachlass Hans Tietze / Erika Tietze-Conrat [Stand: 09.09.2024]
- Frauen in Bewegung: Erica Tietze-Conrat [Stand: 24.06.2022]
Erika Tietze-Conrat im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.