Erste Volkszählung

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Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Sonstiges Ereignis
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1754
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Thema
VeranstalterVeranstalter
Teilnehmerzahl
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Vorgeschichte und Organisation

Nach verschiedenen schon im 17. Jahrhundert gemachten Versuchen, die aber vermutlich in Ansätzen stecken geblieben sind und von denen sich jedenfalls keine Ergebnisse erhalten haben[1] fand die erste Volkszählung im Jahr 1754 in Wien statt. Ihre Anordnung stand in Verbindung mit den großen Haugwitzschen Verwaltungsreformen der Jahre 1748 und 1749 die eine möglichst genaue Erfassung der Bevölkerung wünschenswert erscheinen ließen. Schon im Jahr 1746 war eine allgemeine "Beschreibung aller in der Stadt wohnenden Partheyen" von der Niederösterreichischen Regierung angeordnet worden, doch ist über ihre Durchführung nichts bekannt. Im allerhöchsten Reskript vom 19. Jänner 1754 wurde die Zählung schließlich anbefohlen. Sie diente keineswegs der Erhebung der Bevölkerung allein, vielmehr auch fiskalischen Zwecken. Erhoben wurden Alter, Geschlecht und Familienstand, nicht jedoch Häuserzahlen. In einem Reskript vom 16. Februar 1754 wurde die Erhebung in Form einer Doppelzählung durch weltliche und kirchliche Behörden vorgeschrieben, wobei die Ergebnisse gegenseitig miteinander abgeglichen wurden.[2]

Ergebnisse

Die Zählung erbrachte für die Stadt Wien und die Vorstädte eine Bevölkerungszahl von 175.403, davon 54.477 in der Stadt und 120.926 in den Vorstädten. Die Altersgliederung ergab ein Übergewicht in den mittleren Altersstufen. Der Anteil der 20 bis unter 40Jährigen betrug fast 40%, der der unter 15Jährigen 25%, in der Stadt 18%. Einwohner im Alter von 50 Jahren und älter waren mit 14% in der Stadtbevölkerung vergleichsweise selten anzutreffen was mit der niedrigen Lebenserwartung zu tun hatte.[3]

Literatur

  • Alfred Gürtler: Die Volkszählungen Maria Theresias und Josef II. 1753-1790. Innsbruck: Wagner'sche Universitätsbuchhandlung 1909
  • Henryk Großmann: Die Anfänge und geschichtliche Entwicklung der amtlichen Statistik in Österreich, in: Statistische Monatsschrift NF 21 (1916), S. 331-423
  • Andreas Weigl: Demographischer Wandel und Modernisierung (Kommentar zum Historischen Atlas von Wien 1), Wien: Pichler 2000
  • Andreas Weigl, Frühneuzeitliches Bevölkerungswachstum, in: Peter Cesendes, Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Bd. 2, Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2003, S. 109-131.
  • Andreas Weigl, Residenz, Bastion und Konsumptionsstadt: Stadtwachstum und demographische Entwicklung einer werdenden Metropole, in: Andreas Weigl, Wien im Dreißigjährigen Krieg. Bevölkerung - Gesellschaft - Kultur - Konfession (Kulturstudien 32), Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2001, S. 31-105

Einzelnachweise

  1. Andreas Weigl, Residenz, Bastion und Konsumptionsstadt: Stadtwachstum und demographische Entwicklung einer werdenden Metropole, in: Andreas Weigl, Wien im Dreißigjährigen Krieg. Bevölkerung - Gesellschaft - Kultur - Konfession (Kulturstudien 32), Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2001, S. 52.
  2. Alfred Gürtler: Die Volkszählungen Maria Theresias und Josef II. 1753-1790. Innsbruck: Wagner'sche Universitätsbuchhandlung 1909, S. 8; Henryk Großmann: Die Anfänge und geschichtliche Entwicklung der amtlichen Statistik in Österreich, in: Statistische Monatsschrift NF 21 (1916), S. 354, 367 f.
  3. Andreas Weigl, Frühneuzeitliches Bevölkerungswachstum, in: Peter Cesendes, Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Bd. 2, Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2003, S. 128.