Franz Tendler
Tendler Franz * 21. März 1820 Wien, Trattnerhof, † 5. Mai 1902 Wien 1, Salvatorgasse 12 (Zentralfriedhof, Grab 11/1/5; nach Exhumierung [1. Oktober 1932] Bestattung in der ehemaligen Waisenhauskirche "Maria de Mercede", 9, Boltzmanngasse bei 9; Gedenktafel), Waisenhauspriester, Jugendseelsorger, Sohn des Besitzers der ehemaligigen Trattnerschen Buchhandlung.
Biografie
Besuchte bis 1838 das Akademische Gymnasium und begann danach philosophisches Studium an der Universität Wien, bald jedoch (da er keine Ambition hatte, in die väterliche Buchhandlung einzutreten) Theologie. 1840 (nach dem Tod seiner Schwester Antonia) gestattete ihm sein Vater den Eintritt in den Redemptoristenorden (Priesterweihe 21. Dezember 1842 Graz). Nachdem er am Hospiz der Barmherzigen Brüder in Deutschland tätig gewesen war, blieb er nach dem Tod des Vaters (1854) in Wien und wirkte an der Kirche Maria am Gestade. Am 9. August 1857 begründete er den ersten katholischen Jünglingsverein in Wien, am 14. Juli 1858 wurde er mit Dekret der niederösterreichischen Statthalterei als Seelsorger und Katechet am k. k. Waisenhaus angestellt, an dem er bis 1869 als Direktor der Präparandie für Lehramtszöglinge zuständig war. Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone (1883), Große goldenes Salvatormedaille (1890), Ehrenmedaille der Stadt Wien (1899). Tendlergasse.
Literatur
- Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 73 f.