Franz von Höhnel
Franz Ritter von Höhnel, * 24. September 1852 Zombor, Batschka, Ungarn, † 11. November 1920 Wien 4, Große Neugasse 8 (Zentralfriedhof), Botaniker.
Biografie
Legte in Naturgeschichte, Geographie und Mathematik die Lehramtsprüfung ab (Dr. phil. Universität Straßburg), war ab 1874 Assistent Haberlandts an der Hochschule für Bodenkultur und 1877-1880 Assistent bei der forstlichen-meteorologischen Versuchsleitung in Mariabrunn (14). Er habilitierte sich 1878 an der Technischen Hochschule Wien für Botanik (1888 ao. Prof. für technische Mikroskopie [die er zum offiziellen Lehrgegenstand an den österreichischen technischen Hochschulen machen konnte] und Warenkunde), übernahm 1894 den Lehrstuhl für Pflanzenanatomie und -physiologie an der Hochschule für Bodenkultur, kehrte jedoch 1895 an die Technischen Hochschule zurück.
Höhnel erlangte auf dem Gebiet der Mykologie (Pilzkunde), der er sich erst in den 90er Jahren zuwandte, Weltgeltung; er konnte außerdem den "negativen Druck" in den Pflanzengefäßen nachweisen, entdeckte das Phelloid, konstruierte neue mikroskopische Apparate und revidierte das Pilzsystem (Aufstellung von etwa 250 neuen Gattungen und 500 neuen Arten); zahlreiche Forschungsreisen und wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Literatur
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1921 S. 71
- Österreichische Zeitschrift für Pilzkunde. Wien: Österreichische Mykologische Gesellschaft, Neue Folge 19. 1940 S. 108 ff.
- Notring-Jahrbuch. Wien: Notring der Wissenschaftlichen Gesellschaften 1956, S. 72
- Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Berlin: Borntraeger 38 1920, S. 103 ff.