Daten zum Begriff
Futterhändler sind in Wien als cenatores bereits in der Marktordnung des 13. Jahrhunderts nachweisbar. Dieses Gewerbe war sehr einträglich, da großer Bedarf an Viehfutter (vor allem an Hafer für Pferde) bestand. 1368 wurde die Zahl der Fütterer in Wien mit 60 begrenzt, auch war fortan für die Zulassung eine Gebühr zu entrichten, die im 15. Jahrhundert beträchtlich erhöht wurde. Der Futtermarkt fand zweimal wöchentlich auf dem Neuen Markt statt. Die Konzession konnte vererbt werden, doch musste der Erbe sie auch tatsächlich ausüben; sie konnte auch von Bürgern erworben werden, die gleichzeitig einen anderen Beruf ausübten.
Literatur
- Otto Brunner: Die Finanzen der Stadt Wien von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1989 (Studien aus dem Archiv der Stadt Wien, 1/2), S. 133 f.
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 221
- Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 105
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 31
- Karl Uhlirz: Das Gewerbe. In: Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Band 2/2: Wien: Holzhausen 1905, S. 735 f.