Georg Mojsisovics, * 20. April 1799 Ivánka, Komitat Turócz (Ivančiná, Slowakei), † 10. März 1861 Wien, Chirurg.
Biografie
Georg Mojsisovics studierte Medizin in Pest (1820) und Wien (1823-1826; Dr. med. 1826); nach zweijähriger Praxis in Pest erhielt er an der Universität Wien 1828 das Chirurgen- und Operateursdiplom (Assistent beim Chirurgen Wattmann) und wurde 1832 Oberarzt an der chirurgischen und ophthalmologischen Klinik am Wiener Allgemeinen Krankenhaus.
Sein Hauptverdienst liegt darin, dass er als einer der ersten Ärzte Oberschenkelbrüche mittels technischer Behelfe ohne Verkürzung des Beins behandelte (Äquilibrialmethode). Er beschäftigte sich auch mit Balneologie; seine Empfehlung von Pistyan trug zum Aufschwung dieses Kurorts bei. Außerdem empfahl er Molkekuren.
Sein Sohn August Mojsisovics(* 18. November 1848 Wien, † 27. August 1897 Graz) wandte sich neben der Medizin auch der Zoologie zu (Dr. med. 1873), wirkte jedoch überwiegend in Graz. Sein zweiter Sohn Edmund von Mojsisovics wurde Geologe, Paläontologe und Bergsteiger.
Werke
- Georg Mojsisovics: Darstellung der Aequilibrial-Methode zur sicheren Heilung der Oberschenkelbrüche ohne Verkürzung. Wien: Braumüller u. Seidel 1842
- Georg Mojsisovics: Darstellung einer sicheren und schnellen Heilmethode der Syphilis durch Jodpräparate. Wien: Braumüller u. Seidel 1845
Literatur
- Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
- Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
- Wiener medizinische Wochenschrift 11 (1861), S. 187 ff.