HS Wolfgang-Schmälzl-Gasse 15
48° 13' 11.14" N, 16° 23' 57.26" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hauptschule für Knaben 2., Wolfgang-Schmälzl-Gasse 15
Schulbau
Die Knabenhauptschule in der Wolfgang-Schmälzl-Gasse 15 befindet sich in einem Zubau zu einem im Jahr 1903 fertiggestellten Schulgebäudekomplex in der Wolfgang-Schmälzl-Gasse – Sterneckplatz.[1] Letzterer war am 18. November 1902 begonnen und schon zu Beginn des Schuljahres 1903/1904 mehreren Schulen für die Benützung übergeben worden. Der überlieferte Plan für diesen Schulkomplex zeigt, dass vier Trakte vorgesehen waren, in denen man insgesamt zwei Doppelschulen unterbringen wollte. Eine Volks- und Bürgerschule für Knaben und eine Volks- und Bürgerschule für Mädchen. Laut Plan waren für jede der beiden Doppelschulen drei Stockwerke und 15 Klassenräume vorgesehen.[2] Tatsächlich reichten diese Gebäude für beide Doppelschulen nicht aus, sodass ein Zubau notwendig wurde. Im Jahr 1907 wurde schließlich auch der Zubau für die Knabenhauptschule in der Wolfgang-Schmälzl-Gasse 15 fertiggestellt. Zwölf Klassenzimmer, ein Turnsaal, drei Lehrmittelzimmer, eine Schuldienerwohnung, eine Kanzlei und ein Konferenzzimmer standen dieser damit zur Verfügung. Der insgesamt mehrere Schulen beherbergende Gebäudekomplex zählte damals mit seinen insgesamt 50 Lehrzimmern und vier Turnsälen zu einem der größten Wiens.[3]
Nachkriegszeit
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bot sich bei einer Besichtigung des Gebäudes der Knaben-Hauptschule durch Vertreter des Stadtbauamts ein verheerendes Bild. Es gab keine Türen mehr, nur mehr wenige intakte Fenster und auch sämtliche Kästen innerhalb des Gebäudes waren zerstört; überall lag Schutt, Mörtel und Glas herum. Außerdem waren Lern- und Lehrmittel in den 14 Tagen, in denen die Schule einer Plünderung ausgesetzt gewesen war, vollkommen verschwunden. Die Aufräumarbeiten nahmen in der Folge täglich mehrere Stunden in Anspruch. Für Fenster und Türen musste mit Verkleidungen aus Pappe, Trümmern und Brettern vorerst ein behelfsmäßiger Ersatz geschaffen werden. Allerdings nur wenige Wochen später, schon am 25. Mai 1945, konnten die Schüler wieder in das Schulhaus einziehen. Als Gastschule musste auch die Hauptschule für Knaben Feuerbachstraße 3 im Gebäude untergebracht werden, aus Platzmangel konnte der Unterricht vorerst nur im Wechselbetrieb stattfinden. Der kalte Winter und das Fehlen von Heizmaterial führte dazu, dass ab 1. Dezember 1945 nur ein Notunterricht abgehalten wurde. Schlechtes Wetter und starker Regen im Dezember 1946 wirkten sich katastrophal auf das Schulgebäude aus. Da das Wasser im dritten Stock zentimeterhoch stand und schließlich bis in den ersten Stock hinuntersickerte, musste der Schulbetrieb eingestellt werden. Zudem wurde am 12. Dezember 1946 eine blindgegangene Fliegerbombe entdeckt, welche am Folgetag vom Entschärfungsdienst entfernt wurde. Mit 10. März 1947 konnte der Unterricht in der Wolfgang-Schmälzl-Gasse wieder aufgenommen werden. In den Sommerferien 1950, nachdem die Gastschule Feuerbachstraße ausgezogen war, fand im Innenbereich der Schule eine Generalsanierung statt. Erst im Schuljahr 1950/1951, also fünf Jahre nach Kriegsende, konnte der Unterricht in regulärer Weise wiederaufgenommen werden. Zu Beginn des Schuljahres 1954/1955 übersiedelte man in den Gebäudetrakt am Max-Winter-Platz 2 und hieß ab sofort Hauptschule Max-Winter-Platz 2.[4]
Quellen
- Gemeindeverwaltung des Reichsgaues Wien
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Wolfgang-Schmälzl-Gasse 15
Einzelnachweise
- ↑ Die Gemeindeverwaltung der Stadt Wien im Jahr 1907. Verwaltungsbericht. Wien: Stadt Wien 1907, S 321.
- ↑ Die Gemeindeverwaltung der Stadt Wien im Jahr 1903. Verwaltungsbericht. Wien: Stadt Wien 1903, S 349.
- ↑ Die Gemeindeverwaltung der Stadt Wien im Jahr 1907. Verwaltungsbericht. Wien: Stadt Wien 1907, S 321.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Wolfgang-Schmälzl-Gasse, B51 - Schulchronik: Bd.1 1944-1956