Hieronymus Lorm

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Lorm, Hieronymus
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Landesmann, Heinrich
Titel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 11872911X
Wikidata Q68987
GeburtsdatumDatum der Geburt 9. August 1821
GeburtsortOrt der Geburt Nikolsburg, Mähren
SterbedatumSterbedatum 3. Dezember 1902
SterbeortSterbeort Brünn, Mähren
BerufBeruf Journalist, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lorm Hieronymus (Pseudonym des Heinrich Landesmann), * 9. August 1821 Nikolsburg, Mähren (Mikulov, Tschechische Republik), † 3. Dezember 1902 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), Journalist, Schriftsteller. Wuchs in Wien auf, verlor zur Gänze sein Gehör, studierte aber dennoch am Polytechnikum und an der Universität Wien. 1846 erschien die Essaysammlung „Wiens poetische Schwingen und Federn" (harte Kritik am Regime Metternichs und an der Zensur); nach dem Erscheinen des Werks flüchtete er nach Berlin, kehrte erst 1848 nach Wien zurück und wurde Redakteur der Wiener Zeitung. Er betätigte sich als Kritiker, Essayist und Schriftsteller und arbeitete auch nach seiner Erblindung (1880) weiter. Neben Gedichten und philosophischen Schriften (beispielsweise Geflügelte Stunden. Leben, Kritik, Dichtung, drei Bände, 1875; Der Naturgenuß, ein Beitrag zur Glückseligkeitslehre, 1883; Natur und Geist im Verhältnis zu den Kulturepochen, 1884) veröffentlichte er Wiener Milieuromane (beispielsweise Gabriel Solmar [ursprünglich Ein Zögling des Jahres 1848], 1863; Die schöne Wienerin, 1886; Das Leben, kein Traum, 1887), zahlreiche Novellen und Erzählungen (beispielsweise Erzählungen des Heimgekehrten, 1957) sowie das Epos „Abdul“ (1852). Ab 1873 war er als Journalist und Schriftsteller in Dresden tätig, ab 1882 lebte er in Brünn. Selbst unter Taubheit und fortschreitender Erblindung leidend, erfand er das noch heute gültige Fingeralphabet für Ertaubte und Taubblinde. Lormweg.


Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Alfred Klaar: Hieronymus Lorm. In: Anton Bettelheim [Hg.]: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 9. Berlin: G. Reimer 1904
  • Hieronymus Lorm. In: Otto Wittner: Österreichische Porträts und Charaktere. Wien: Heller 1906, S. 225-259
  • Karl Kreisler: Hieronymus Lorms Schicksal und Werk. Brünn: L. & A. Brecher 1922
  • Rudolf Wolkan: Hieronymus Lorm. In: Sudetendeutsche Lebensbilder.Band 1. Reichenberg: Stiepel 1926
  • Julian Straub: Hieronymus Lorm (Heinrich Landesmann). Biographie, Grundloser Optimismus. Prosa. München: Ner-Tamid-Verl. 1960
  • Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 28.11.1958
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 09.08.1971