Holzschneider. Da sich die städtischen Haushalte im Herbst mit Brennholz für den Winter versorgen mussten, kam es im Herbst zu Anlieferungen von Buchen- oder Eichenscheitern aus den Kleubhöfen in die Haushalte. Die Fuhrwerker luden die Scheiter einfach vor den Häusern auf der Straße ab und überließen es den Holzschneidern (oder Holzhackern), dieselben an Ort und Stelle in ofengerechte Stücke zu zersägen oder zu zerhacken, die sodann im Keller oder Hof gelagert wurden. Die Arbeit in den meist engen Gassen der Stadt brachte viele Unzukömmlichkeiten mit sich, die beispielsweise in den Eipeldauer-Briefen, aber auch in Reisebeschreibungen von ausländischen Besuchern, angeprangert werden. Die Holzschneider erhielten 1790 etwa 17 Kreuzer für ein Klafter Holz. Erst im Vormärz begann man sich seitens der Behörde um die zur Plage gewordene Holzzerkleinerung vor den Häusern zu kümmern. 1824 wurde in Margareten eine Holzzerkleinerungsanstalt (eine privilegierte Arbeitsgemeinschaft) gegründet, die das Holz mittels Dampfsägen zuschnitt (Phorus).
Literatur
- Otto Krammer: Wiener Volkstypen. Wien: Braumüller 1983, S. 37 ff.