Ignaz Schnitzer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schnitzer, Ignaz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Schnitzer, Ignatz
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  11189
GNDGemeindsame Normdatei 121068218
Wikidata Q4525849
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. Dezember 1839
GeburtsortOrt der Geburt Ratzersdorf, Ungarn
SterbedatumSterbedatum 18. Juni 1921
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Journalist, Übersetzer, Librettist, Geschäftsmann, Theaterkritiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Kerepescher Friedhof, Budapest
Grabstelle
  • 13., Kupelwiesergasse 13 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Schnitzer Ignaz (Ignatz, Ignác), * 4. Dezember 1839 Ratzersdorf, Ungarn, 18. Juni 1921 Wien 13, Kupelwiesergasse 13 (Beerdigung in Ungarn), Journalist, Übersetzer, Librettist, Geschäftsmann, Gattin († 1. November 1866) Gabriele Laszky.

Begann in Pest ein Philosphie-Studium, wandte sich aber dem Journalismus zu (in Wien beim Pester Lloyd und beim Fremdenblatt, danach in Pest als Redaktionsmitglied bei der "Bécsi Debatte"). 1869 begründete er mit Zsigmond Bródy das "Neue Pester Journal" (das er über ein Jahrzehnt als Chefredakteur leitete). Nachdem er 1879 Ede Szigligetis Lustspiel "Rauschgold" für das Wiener Burgtheater und Mór Jokais "Held Pálffy" für das Carltheater übersetzt hatte, verkaufte er seine Zeitung, übersiedelte nach Wien und vollendete hier die Übersetzung von Szigligetis Tragödie "Der Prätendent". Anschließend schrieb er die Libretti für die Opern "Muzzedin" (Musik Sigmund Bachrich) und "Rafaella". 1884-1885 arbeitete er für Johann Strauß Sohn gemeinsam mit Mór Jokais als Librettist an der Operette "Der Zigeunerbaron". Von seinen weiteren elf Libretti waren zwei dauerhafte Operettenerfolge: "Bruder Straubinger" (Musik Edmund Eysler, 1905) und "Zur indischen Witwe" (Musik Oscar Straus, 1905).

In seinen Stücken spielt das Wiener Element eine gewisse (auch sprachliche) Rolle; seine Bedeutung liegt darin, dass er als typischer Vertreter des Genres des Wiener musikalischen Unterhaltungstheaters anzusehen ist.

Unter seinen zahlreichen Übersetzungen und Nachdichtungen war die deutschsprachige Ausgabe der Gedichte von Sándor Petöfi das herausragendste Werk (1890). Initiativen setzte er auch bei dem von Gábor Steiner ins Leben gerufenen Vergnügungspark "Venedig in Wien" (1895), für den er die Finanzierung organisierte, als Miteigentümer die Entscheidungen über die Errichtung neuer Sehenswürdigkeiten organisierte (beispielsweise Riesenrad und 1898 mit dem akademischen Maler Fleischer das "Kaiser-Jubiläums-Rundgemälde").

Die Enzyklopädie "Kaiser Franz Joseph und seine Zeit" erschien 1899, die Erinnerungen an Johann Strauß Sohn 1920 unter dem Titel "Meister Johann".

Literatur

  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 349 f.
  • Peter D. Forgács: Ignatz Schnitzer und die wahre Geschichte des Zigeunerbarons. In: Wiener Geschichtsblätter 59 (2004), Heft 2