Jean Chevalier de Baillou (Johann Ritter von Baillou), * 1684 Frankreich, † 23. November 1758 Obere Bräunerstraße 1166 (1, Habsburgergasse 7), erster Direktor des Hof-Naturalien-Cabinets (heute Naturhistorisches Museum, das auf seiner Privatsammlung aufbaute.
Baillou studierte Mathematik und Naturwissenschaften, kam vor 1718 an den Hof des Herzogs Francesco Farnese nach Parma (Hofarchitekt; am 16. Dezember 1725 Generalkommissär der Artillerie und Generalingenieur, 1753 Oberstleutnant der Artillerie). 1750 kaufte der Kaiser die Naturaliensammlung Baillous an, ernannte ihn zum Direktor des Hof-Naturalien-Cabinets und verpflichtete sich vertraglich, dass diese Stelle immer auf den ältesten Sohn der Familie übergehen sollte; tatsächlich folgte Baillou sein Sohn Ludwig Balthasar (* 19. August 1731 Florenz, † 23. Februar 1802) als Direktor nach. Ursprünglich im Leopoldinischen Trakt der Hofburg untergebracht, wurde die Sammlung (wohl nach 1765) in den Augustinergang transferiert. Baillou ist auf einem von Maria Theresia 1773 in Auftrag gegebenen Gruppenbildnis dargestellt, das Franz I. mit den Direktoren der Hofsammlungen zeigt.
Literatur
- Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Teil 2: Die Geschichte der Sammlungen. Hälfte 2: Von Maria Theresia bis zum Ende der Monarchie. Wien: F. Berger 1941, Register
- Naturhistorisches Museum: Geschichte der Sammlungen. URL: http://www.nhm-wien.ac.at/museum/geschichte__architektur/geschichte_der_sammlungen [Stand: 09.12.2016]