Zur heiligen Brigitta, (20., Wallensteinplatz 2), Apotheke.
Über Ersuchen des Provisors des Krankenhauses Rudolfstiftung, Gottlieb Matzner, wurde die Gründung einer Apotheke in der Brigittenau (seit 1900: 20. Bezirk) am 11. Dezember 1867 von der Niederösterreichischen Statthalterei genehmigt (ursprünglicher Standort: Brigittaplatz 8) und vom Magistrat über Vorschlag des Apothekergremiums am 12. Juni 1868 dem Dr. chem. et Ph. Mr. Josef Ehrmann verliehen (Eröffnung 20. Februar 1869); Ehrmann war der Sohn des Professors und Redakteurs Martin Ehrmann (Gründer des Allgemeinen österreichischen Apothekervereins).
Die Überschwemmung der Leopoldstadt (1870) zog die Apotheke stark in Mitleidenschaft (Schaden 5000 Gulden).
Nach dem Tod Ehrmanns († 18. März 1882) wurde die Apotheke Ph. Mr. Josef Tichatschek verliehen; am 24. Juni 1884 wurde diesem gestattet, die Apotheke in das Haus Wallensteinplatz 2 (Ecke Jägerstraße 34) zu verlegen; Tichatschek gehörte 1895-1913 dem Direktorium des Allgemeinen österreichischen Apothekervereins an, war 1900-1912 Ausschussmitglied des Apotheker-Hauptgremiums und wurde 1902 auch Obmann des Pharmazeutischen Pensionsinstituts.
Literatur
- Leopold Hochberger / Joseph Noggler: Geschichte der Wiener Apotheken. Wien: Verlag des Wiener Apotheker-Hauptgremiums 1917-1919, S. 257 f.
- Felix Czeike: XX. Brigittenau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 20), S. 46