Pädagogik
Pädagogik, Wissenschaft von der Erziehung und des Unterrichts (griechisch παῖς = Kind); gegen Ende des 19. Jahrhunderts als eigenständige wissenschaftliche Disziplin aus der Philosophie hervorgegangen (Herbart, Schleiermacher, Dilthey). Zu einer einheitlichen Theoriebildung kam es nicht, wohl aber differenzierten sich einzelne Richtungen:
- "Geisteswissenschaftliche Pädagogik" (Vertreter: Wilhelm Dilthey, Hermann Nohl, Theodor Litt, Eduard Spranger, Wilhelm Flitner, Erich Weniger, Josef Derbolav, Wolfgang Klafki),
- "Neopositivismus, Empirismus und analytische Wissenschaftstheorie" (Vertreter: Wolfgang Brezinka, Wolfgang Stegmüller),
- "Normative Pädagogik" (Vertreter: Immanuel Kant, Herwid Blankertz, Alfred Petzelt, Marian Heitger),
- "Marxistische, neomarxistische und kritische Erziehungswissenschaft" (Vertreter [der sogenannten Frankfurter Schule]: Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse).
Aufgrund der unterschiedlichen theoretischen Ansätze wird gegenwärtig eher der Begriff "Erziehungswissenschaften" anstelle von Pädagogik verwendet. Diese versuchen die Organisationsformen, insbesondere der Schule, die biologischen, psychologischen und soziologischen Voraussetzungen der Erziehung sowie die Bildungssysteme und Erziehungssysteme des Inlands und Auslands zu erfassen; weitere Arbeitsgebiete sind Bildungsforschung und Bildungsplanung.