Rannerhaus
Rannerhaus (9, Säulengasse 10, Sobieskiplatz 3; Konskriptionsnummer Himmelpfortgrund 25), erbaut im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, gelangte durch Erbschaft von der Familie Graf an die Familie Ranner. Die Wäschergilde im Lichtental knüpfte an das Kühtreiber- und das Rannerhaus stolze Traditionen: in jenem sei nur erzherzogliche, im Rannerhaus selbst nur kaiserliche Wäsche gewaschen worden. Um in den Dienst der Wermuthin im Kühtreiberhaus oder in den der Familie Ranner zu kommen, bedurfte es hoher Protektion. Das „älteste" Kaiserwäschermädel war die Wermuth-Reserl, eine Nichte der im Volkslied als „Blade Sepperl" verewigten Josefa Wermuth, die noch unter Franz II. die Hofwäsche wusch. Ein Sohn der Wäscherin Elise Ranner namens Josef stand im Dienst des Kaisers Maximilian. Nach dessen Hinrichtung in Mexiko bettete Josef seinen Kaiser in den Sarg und begleitete ihn auf der feierlichen Heimfahrt nach Wien. Als man 1880 das Hofwaschhaus in Schönbrunn errichtete, wurde das Rannerhaus bald abgerissen.