Daten zum Begriff
Scholderer, auch Schallerer genannt, fungierten bei Glücksspielen - so genannten Scholdern - als Veranstalter und Aufseher; auch Schiedsrichter und Punktezähler bei Kegelspielen wurden "Scholderer" genannt.
Fernab des Glücksspiels konnten auch Hurenwirte (Bordellwirte) und Kuppler sowie Henker als "Scholderer" bezeichnet werden; letzterer Fall resultiert aus dem Recht der Scharfrichter, Wirtshäuser mit Scholderspielen (so genannte Scholderstuben) zu betreiben.
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 663
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 119