Wientalbrücke der Stadtbahn
48° 11' 16.99" N, 16° 20' 17.52" E zur Karte im Wien Kulturgut
Wientalbrücke der Stadtbahn (12; 15), bedeutendste von Otto Wagner konzipierte Stadtbahnbrücke (Gürtellinie, Länge 112 Meter).
Die auf drei Pfeilern liegende Brücke mit ihren 13,7 Meter hohen Granitpylonen auf den mit Quadern verkleideten Eckpfeilern ist ein wichtiges Beispiel der von ästhetischem Empfinden getragenen Nutzarchitektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Als die Stadtbahn auf U-Bahn-Betrieb umgestellt wurde (U6), ergaben sich technische Probleme, weil das Gefälle nicht wie bisher bis zur Einmündung der Strecke in die Station Meidling-Hauptstraße verteilt werden konnte, sondern bereits in der neuen Station Längenfeldgasse das Niveau der U4 erreichen musste; die Absicht, die Brücke abzutragen, stieß auf vehemente Ablehnung seitens der Medien und der Bevölkerung, sodass von ihr Abstand genommen wurde; das Gefälle auf der Brücke musste allerdings erhöht und die Parallelität der Gleise mit dem Brückenkörper aufgegeben werden.
Literatur
- Robert Weissenberger: Wiener Nutzbauten des 19. Jahrhunderts als Beispiele zukunftsweisenden Bauens. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1977 (Wiener Schriften, 38), S. 179
- Felix Czeike: XV. Rudolfsheim-Fünfhaus. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 15), S. 28
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 328