Der Standard, österreichweit erscheinende Tageszeitung.
Nachdem ursprünglich der Titel "Wirtschaftsblatt" ins Auge gefasst worden war, erschien am 19. Oktober 1988 die erste Ausgabe des von Oscar Bronner begründeten Blattes "Der Standard" (das lachsfarbene Druckpapier wurde in Anlehnung an die Financial Times gewählt). Die anfängliche 50 Prozent-Beteiligung des deutschen Axel Springer Verlags endete im Mai 1995 mit dem Rückkauf der Springer-Anteile durch Bronner. Im Dezember 1998 beteiligte sich der Süddeutsche Verlag mit 49 Prozent am "Standard", während 41 Prozent in die Privatstiftung der Familie Bronner überführt wurde. 2008 kaufte die Stiftung die deutschen Anteile auf, so dass heute fast 100 Prozent des Medienunternehmens im Besitz Bronners oder dessen Privatstiftung sind.
Das Blatt ist überregional ausgerichtet und hält eigene Redaktionen in der Steiermark, Oberösterreich und Kärnten; der Schwerpunkt der Rezeption liegt aber im Großraum Wien. "Der Standard" definiert sich in seiner Blattlinie als "liberales Medium", unabhängig von Parteien, Institutionen und Interessengruppen, einer gründlichen und umfassenden Berichterstattung sowie einer fundierten, sachgerechten Kommentierung auf den Gebieten Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft verpflichtet. Ebenso tritt das Medium für die Prinzipien Wettbewerbsfähigkeit, Toleranz und Gleichberechtigung ein. Anfangs erschien die Zeitung fünfmal pro Woche, seit April 1989 auch samstags. An Zusatzprodukten werden freitags "Rondo" (ein färbiges Magazin zu Mode, Design, Essen, Musik, Film usw.; seit 1999) und montags eine englischsprachige Beilage mit Auszügen aus der New York Times (seit 2005) publiziert. Die Reichweite wird im österreichischen Schnitt mit 7,4 Prozent (2018/2019) angegeben, wobei der Wert in Wien mit 13,8 Prozent am höchsten ist.
Von Anfang an nahm "Der Standard" eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Online-Medien ein: Als erste deutschsprachige Tageszeitung war das Blatt bereits am 2. Februar 1995 mit der Website "derStandard.at" im Internet vertreten. Die Online-Publikation erhielt 1997 eine eigene Redaktion und wurde 2000 zu einer eigenen Gesellschaft; erst im Juni 2013 wurden Redaktion und Marketing beider Bereiche ("Der Standard" und "derStandard.at") wieder zusammengelegt. Eigene Portale widmen sich Frauen- und Geschlechterthemen ("dieStandard.at"; ab 2000) sowie Migrantenthemen ("daStandard.at"; ab 2010).
Chefredaktion
- 1992-2007 Gerfried Sperl
- 2007-2017 Alexandra Föderl-Schmid
- seit 2017 Martin Kotynek
Herausgeberschaft
- seit 1988 Oscar Bronner
- 2012-2017 Alexandra Föderl-Schmid
Literatur
- Klaus Stimeder / Eva Weissenberger: Trotzdem. Die Oscar-Bronner-Story. Wien: Ueberreuter 2008
- Verband Österreichischer Zeitungen: Der Standard [Stand: 07.02.2017]
- Der Standard: Blattlinie [Stand: 07.02.2017]
- Der Standard: Die Chronologie des STANDARD und derStandard.at [Stand: 07.02.2017]
- Media-Analyse 2018/2019 [Stand: 13.01.2020]