Daten zum Begriff
Das Gewerbe der Strumpfstrickerei, also der Erzeugung von Strümpfen (und anderen Textilien) durch Handstrickerei, etablierte sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, als die spanische Mode in Europa zunehmende Verbreitung fand. Die Erfindung des Handkulierstuhls durch den englischen Geistlichen William Lee 1589, mit dem sich eine größere Anzahl von Maschen auf einmal verarbeiten ließ, führte im 17. Jahrhundert zur allmählichen Ablöse der Strumpfstrickerei durch die Strumpfwirkerei. Gleichzeitig begann im 17. Jahrhundert das Handwerk der Strumpferzeugung in ein Verlegersystem überzugehen: Die Strümpfe werden in Heimarbeit hergestellt und von einem Großhändler (Verleger) vermarktet.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Strumpfwirker
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien, U: Urkunden: Gesamtserie aller Innungen (enthält Urkunden der Strumpfwirkerinnung)
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 740
- Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 331 f.
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 133