Daten zum Begriff
Turmwächter oder Türmer hatten von einem Turm die Umgebung zu beobachten und mit hör- oder sichtbaren Signalen (etwa Fahnen, Glocken, Laternen) auf Gefahren wie Brände oder herannahende Feinde aufmerksam zu machen. Auf dem 1433 vollendeten Stephansturm, der alle anderen Türme weit überragte, versah ein von der Stadt besoldeter Türmer (nachweisbar ab 1444) seinen Dienst; dieser Posten war ab dem 18. Jahrhundert der Feuerwehr unterstellt (Feuerordnung) und bestand bis zum Zweiten Weltkrieg.
Der Wohn- und Aufenthaltsraum des Türmers wird als Türmerstube bezeichnet.
Siehe auch Feuersignal, Feuerglocke.
Literatur
- Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 340 f. (Turmwächter)
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 141 f.