Wiener Neustädter Altar
Wiener Neustädter Altar (1, Stephansdom, linkes Seitenschiff des Chors), gotischer Flügelaltar, gestiftet von König Friedrich IV. (ab 1452 Kaiser Friedrich III.), ursprünglich für das Zisterzienserkloster Viktring (Kärnten) bestimmt, jedoch 1447 für die Kirche des 1444 gegründeten Zisterzienserklosters Neukloster in Wiener Neustadt als Hochaltar gewidmet. Nach Errichtung des dortigen barocken Hochaltars (1698/1699) hinter diesem im Chorraum aufgestellt, wurde der Altar 1884 vom Wiener Dombauverein gekauft und 1885 im nördlichen Chor (Frauenchor) des Stephansdoms aufgestellt, geschnitzter Mittelschrein mit Statuen der Muttergottes, der heiligen Barbara und der heiligen Katharina im unteren sowie Marienkrönung im oberen Feld, am Rahmen Apostelfiguren; Flügel innen geschnitzt (links Marienkrönung und Christi Geburt, rechts Marientod und Anbetung der Könige), außen bemalt (Heiligenfiguren).
Die Predella innen mit geschnitzten Maßwerkbögen (für Reliquien), die Flügel bemalt (innen vier Szenen aus dem Marienleben, außen vier Passionsszenen), am Rahmen zweimal die Jahreszahl 1447 und die Devise Friedrichs III. (AEIOU). Auf dem Mittelschrein stand 1885-1973 (mit zeitweiser Unterbrechung) der kleine Andreasaltar (seit 1973 im Wiener Dom- und Diözesanmuseum).
Der Wiener Neustädter Altar wurde 1992-1996 restauriert.
Literatur
- Hans Tietze: Geschichte und Beschreibung des Sankt Stephansdomes in Wien. In: Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Band 23, Horn: Berger 1931, S. 273 ff., Nummer 4
- Friedrich III. - Kaiserresidenz Wiener Neustadt. Katalog. Wiener Neustadt 1966, S. 401 ff., Nummer 234
- Heinrich Mayer: Wie der Wiener Neustädter Flügelaltar nach Wien in den Stephansdom kam. In: Sancta Crux, Jahrgang 35, Nummer 1/2, Dezember 1973, S. 25 ff.
- Friedrich Köhler: Beobachtungen an Thesen zum Wiener Neustädter Retabel im Stephansdom zu Wien. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 48 (1994), S. 22 ff.
- Manfred Koller: Der Wiener Neustädter Altar im Wiener Stephansdom - zur Halbzeit eines Restaurierprojekts. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 48 (1994), S. 28 ff.