Wolfgang Schüssel

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schüssel, Wolfgang
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37833
GNDGemeindsame Normdatei 12074225X
Wikidata Q2125645
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. Juni 1945
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Jurist, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Österreichische Volkspartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 17. Dezember 1992)
  • Großkreuz des Päpstlichen Ritterordens des heiligen Gregors des Großen (Verleihung: 1996)
  • Großkreuz mit Brillanten des Fürstlich Liechtensteinischen Verdienstordens (Verleihung: 2001)
  • Europäischer Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft (Verleihung: 2001)
  • Großkreuz des Sterns von Rumänien (Verleihung: 2004)
  • Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen (Verleihung: 2006)
  • Großkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn (Verleihung: 2006)
  • Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg (Verleihung: 2007)
  • Bayerischer Verdienstorden (Verleihung: 2007)
  • Großer Verdienstorden des Landes Südtirol (Verleihung: 2013)


Wolfgang Schüssel, * 7. Juni 1945 Wien, Jurist, Politiker.

Biografie

Wolfgang Schüssel studierte nach der Matura am Schottengymnasium Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Seine berufliche Laufbahn begann der promovierte Jurist 1968 als Sekretär im Parlamentsklub der Österreichischen Volkspartei (ÖVP). 1975 folgte er Erhard Busek als Generalsekretär des Österreichischen Wirtschaftsbundes nach.

1979 wurde Schüssel in den Nationalrat gewählt und avancierte 1987 zum Klubobmann-Stellvertreter der ÖVP-Parlamentsfraktion. 1989 wechselte er als Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten in die Bundesregierung, der er bis 2007 angehören sollte. Nachdem er im April 1995 als Bundesparteiobmann an die Spitze der ÖVP gewählt worden war, übernahm er im folgenden Monat die Funktion des Vizekanzlers und löste Alois Mock als Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten ab. In dieser Funktion hatte er ab der zweiten Jahreshälfte 1998 den Vorsitz im Rat der Europäischen Union inne.

Nach der Nationalratswahl 1999, bei der die ÖVP knapp hinter der FPÖ nur drittstärkste Partei geworden war, bildete Schüssel Anfang 2000 mit den Freiheitlichen eine Koalitionsregierung und wurde am 4. Februar 2000 als Bundeskanzler angelobt. Maßnahmen der übrigen 14 EU-Mitgliedstaaten angesichts der Beteiligung der FPÖ an der Regierung wurden im September 2000 wieder aufgehoben. Gestärkt durch einen Wahlsieg bei der vorgezogenen Nationalratswahl im November 2002 (die ÖVP erreichte einen Stimmenanteil von 42,3 %) setzte Schüssel die Koalition mit den stark geschwächten Freiheitlichen bzw. nach der Abspaltung des Bündnisses Zukunft Österreich (BZÖ) von der FPÖ mit diesem fort. Dem Rotationsprinzip entsprechend fungierte Schüssel im ersten Halbjahr 2006 als Ratspräsident der Europäischen Union. Zu den wichtigsten Maßnahmen der Regierungen Schüssel zählen die Einrichtung des Versöhnungsfonds (2000), die Einführung des Kinderbetreuungsgelds und der Familienhospiz-Karenz (2002), die Pensionsreform (2003; Ausbau der betrieblichen und privaten Pensionsvorsorge) oder die Polizeireform (2005; Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie). Seitens der Arbeitnehmerorganisationen und Teilen der Zivilgesellschaft sah er sich mit teils massiven Protestmaßnahmen (unter anderem Demonstrationen) konfrontiert.

Nach der Nationalratswahl 2006, bei der die ÖVP die erste Position einbüßte, trat Schüssel 2007 als Bundeskanzler und Bundesparteiobmann zurück und fungierte bis September 2008 als Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs. Im September 2011 legte er schließlich auch sein Mandat als Nationalratsabgeordneter zurück. Nach seinem Rückzug aus der Politik war er unter anderem als Kuratoriumsmitglied der Bertelsmann Stiftung sowie als Aufsichtsratsmitglied eines deutschen Energiekonzerns oder eines russischen Mineralölkonzerns (bis 2022) tätig. Seit Dezember 2008 fungiert Schüssel auch als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN).

2019 gehörte der ehemalige Bundeskanzler einem Weisenrat der Europäischen Volkspartei mit dem Auftrag, deren Verhältnis zur ungarischen Partei Fidesz zu überprüfen, an. Er meldet sich immer wieder zu tagespolitischen Themen zu Wort, etwa nach Erfolgen der KPÖ in Salzburg, die er als "toxische Marke" bezeichnete.

Quellen

Literatur

  • Schüssel über KPÖ: "Diese Marke ist toxisch". In: Der Standard, 12.03.2024
  • Wolfgang Schüssel: Was. Mut. Macht: Bemerkungen und Bemerkenswertes. Salzburg / München: Ecowin 2020
  • Wolfgang Schüssel: Das Jahrhundert wird heller. Begegnungen & Betrachtungen. Wien: Amalthea-Signum-Verlag 2015
  • ORF Wien: Wolfgang Schüssel feierte 70. Geburtstag, 2015 [Stand: 18.04.2024]
  • Günter Bischof / Fritz Plasser [Hg.]: The Schüssel era in Austria. New Orleans, La.: Univ. of New Orleans Press 2010 (Contemporary Austrian studies, 18)
  • Wolfgang Schüssel: Offengelegt. Aufgezeichnet von Alexander Purger. Salzburg: Ecowin-Verlag 2009
  • Andreas Khol u. a. [Hg.]: Zukunft denken. Festschrift für Wolfgang Schüssel. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 2005
  • Peter Pelinka: Wolfgang Schüssel. Eine politische Biografie. Wien: Ueberreuter 2003
  • Peter Pelinka: Österreichs Kanzler. Von Leopold Figl bis Wolfgang Schüssel. Wien: Ueberreuter 2000


Wolfgang Schüssel im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks