Uhlhaus (1, Singerstraße 21, Kumpfgasse 13; Konskriptionsnummer 887).
Hier stand ursprünglich ein Haus, das an den Kleinen Ramhof angebaut war und 1360 vom Stadtrichter den Lilienfeldern zugesprochen wurde. 1683 gehörte es der Bäckerfamilie Kampmüller und trug das Hausschild "Zum heiligen Kreuz". 1783 befand es sich noch immer im Besitz der Familie Kampmüller (Elisabeth), doch unterstand es ab 1790 der Grundobrigkeit des Magistrats. Zwischen 1664 und 1795 wurde das bis dahin einstöckige Haus um zwei Stockwerke erhöht. 1800 war der Bäckermeister Johann Georg Mehling, der Vater der Anna Uhl, Eigentümer des Hauses. Sein Nachfolger, Roman Uhl (1857), brachte den Ruhm des Wiener Gebäcks zu hoher Blüte. Als sein Sohn 1891 starb, kamen Geschäft und Haus an Josef Matthias und Pauline Breunig. Im Jahr 1862 wohnte hier Johann Strauss (Sohn). Das bereits sehr alte Haus wurde 1965 demoliert. Heute steht hier ein Teil des Hauses Riemergasse 16, das 1993 errichtet wurde.
Literatur
- Alt-Wien. Monatsschrift für Wiener Art und Sprache. Wien: Raimann & Godina 1896, S. 197 ff.
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 83
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 725 f.