Zur Heiligen Dreifaltigkeit (2, Praterstraße 78)
Zur Heiligen Dreifaltigkeit (2, Praterstraße 78; Eckhaus am Praterstern). Hier stand bereits zur Zeit der Zweiten Türkenbelagerung ein stattliches dreistöckiges Gebäude mit turmartiger Rondelle. An der Seite zur späteren Franzensbrückengasse floss der Fugbach, der etwa in der Gegend der heutigen Franzensbrücke offen in den Donaukanal einmündete. Der älteste bekannte Besitzer, Dr. Hackelberg, ließ das Gebäude demolieren und neu aufbauen. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kam das Haus an Baron Franz Klein. Bis 1872 war das Gebäude (das ursprünglich das Hausschild „Zum burgundischen Kreuz" geführt hatte; das neue Hausschild ist ab 1776 nachweisbar) kein Eckhaus. Erst als zur Anlage der Franzensbrückenstraße das Nachbarhaus abgebrochen werden musste, ergab sich die neue Situation. Da sich vor dem Haus (gegen den Praterstern hin) verschiedene Buden und Glückshäfen befanden, hieß es auch „Kleines Stadtgut". - Nach Abbruch des Hauses wurde 1967 ein Neubau errichtet.
Literatur
- Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 267, 288
- Leopold Mathias Weschel: Die Leopoldstadt bey Wien. Wien: Gedruckt bey Anton Strauß 1928, S. 596
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechanische Wiedergabe [der Ausgabe von 1888]). Band 2. Cosenza: Brenner 1967, S. 111 f.
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 110