Neuigkeits-Welt-Blatt
Neuigkeits-Welt-Blatt (Neuigkeitsweltblatt), begründet am 6. Jänner 1874 durch S. F. Hummel, erschien bis 31. Dezember 1943 (als Nachfolgeblatt der „Gemeindezeitung"); es war ein politisch farbloses Blatt der katholischen Lokalpresse. Das Neuigkeits-Welt-Blatt erschien in zwei Ausgaben und besaß einen ausführlichen Nachrichten-, Wirtschafts- und Lokalteil. Nach dem Ersten Weltkrieg war August Theodor Kirsch Herausgeber, Eigentümer und Verleger. Ab 17. April 1919 erschien das Neuigkeits-Welt-Blatt mit dem Untertitel „Tageszeitung für den Mittelstand". Beilagen waren unter anderem: Der österreichische Landwirt, Der bewährte Naturarzt und Das Welt-Blatt der Kleinen. 1930 begann das Neuigkeits-Welt-Blatt als eine der ersten Zeitungen die Ideen des Ständestaates zu propagieren, 1933 bekannte es sich offen zu Dollfuß, und 1934-1938 brachte es mehrfach Leitartikel von Schuschnigg. In der nationalsozialistischen Ära führte das Neuigkeits-Welt-Blatt den Untertitel „Älteste arische Tageszeitung Wiens", doch sank die Auflage rasch; es handelte sich um die einzige Tageszeitung Wiens, die sich zur Gänze in Privathand befand.
Literatur
- Kurt Paupié: Kurt Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 102 f.
- Gabriele Melischek / Josef Seethaler [Hg.]: Die Wiener Tageszeitungen. Eine Dokumentation. Band 3: 1918-1938. Frankfurt/Main [u.a.]: Lang 1992, S. 153 f.