Ernst Scheibelreiter
Ernst Scheibelreiter, * 13. November 1897 Wien, † 3. März 1973 Wien (Grinzinger Friedhof), Lyriker, Erzähler, Dramatiker, Gattin Berta Spiegl. War (nach sprach- und naturwissenschaftlichen Studien an der Universität Wien) Privatlehrer, Verlagslektor und ab 1926 freier Schriftsteller beziehungsweise freier Mitarbeiter des Rundfunks. Er veröffentlichte überwiegend Gedichte, Erzählungen, Essays und Dramen, verfasste Kinderbücher (Kasperls Abenteuer, 1947) und schrieb Hörspiele. Preis der Stadt Wien für Literatur (1926), Julius-Reich-Preis (1928), Österreichischer Staatspreis (1934), Österreichischer Dramatiker-Preis (1937), Raimundpreis (1944), Ehrenmedaille in Gold (1968).
Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 wandte sich Ernst Scheibelreiter zunehmend dem Nationalsozialismus zu (z. B. 1933 Antrag auf Mitgliedschaft für die Reichsschrifttumskammer) und war laut Peter Autengruber ab 1936 Mitglied des „Bundes deutscher Schriftsteller in Österreich“.
Literatur
- Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
- Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 2: L-Z. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1967
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
- Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963
- Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 2. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 419 f.
- Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
- Salzburger Nachrichten, 13.11.1982
- Oliver Rathkolb et al.: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
- Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 10 und 259