Gabriel von Salamanca: Unterschied zwischen den Versionen

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Gabriel von Salamanca, * um 1489 Burgos, Spanien, † 12. Dezember 1539 Ensisheim, Elsaß (Spitalskirche Spittal an der Drau, Kärnten [Grab verschollen]), Finanzpolitiker, Staatsmann, 1.
 
Gabriel von Salamanca, * um 1489 Burgos, Spanien, † 12. Dezember 1539 Ensisheim, Elsaß (Spitalskirche Spittal an der Drau, Kärnten [Grab verschollen]), Finanzpolitiker, Staatsmann, 1.
Gattin (1523 Innsbruck) Gräfin Elisabeth von Eberstein aus Schwaben († 1532; Pfarrkirche Spittal an der Drau), 2. Gattin (1533) Elisabeth Markgräfin von Baden, Sohn des Gonzalo Rodriguez de Salamanca und dessen Gattin lsabel des Ayala (Gerüchte, er entstammte einer getauften Judenfamilie und sei ein unehelicher Sohn Maximilians I., sind unbewiesen); seine Schwester Ines heiratete Juan Hoyos (Ahnherr der nachmals österreichischen Freiherrn- bzw. Grafenfamilie Hoyos). Salamanca war ab 1519 Sekretär, ab 1521 Kanzleivorstand [[Ferdinands I.]] Als Generalschatzmeister der deutschen Erblande der Habsburger (1522-1526) war er mit dem Abbau der von Maximilian I. hinterlassenen Schulden (rund sechs Mio fl) und der Finanzierung von Ferdinands Politik betraut, was ihm durch rücksichtslose Maßnahmen sowie Vorstrecken von Eigenmitteln gelang. Er erwarb zahlreiche Herrschaften, darunter Freienstein (Bezirk Amstetten) und Karlsbach (Bezirk Melk) in Niederösterreich (1522), Ehrenberg bei Lienz (1523) und die Grafschaft Ortenburg (1524; Hauptort Spittal an der  Drau), wo ab 1533 ein prachtvolles Palais entstand ("Schloß Porcia"), außerdem ein Haus in Innsbruck (1525; "Zum Burgriesen", Hofgasse 12) und ein Haus in Wien (1, Herrengasse 23). Salamanca wurde 1523 in den Freiherrnstand und 1524 in den Grafenstand (Prädikat "von Ortenburg") erhoben. Er übte bis zu seiner Entlassung als Generalschatzmeister (3. Mai 1526) maßgebenden Einfluß auf Ferdinand I. aus (es ist jedoch unbewiesen, daß er 1522 auf das [[Wiener Neustädter Blutgericht]] hingearbeitet habe), wurde danach jedoch mit anderen Funktionen entschädigt. Den Söhnen Gabriels verpfändete Ferdinand 1543-1562 für rund 68.000 fl die Güter des aufgelassenen Martinspitals in Wien. Die Familie starb 1639 aus.  
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Gattin (1523 Innsbruck) Gräfin Elisabeth von Eberstein aus Schwaben († 1532; Pfarrkirche Spittal an der Drau), 2. Gattin (1533) Elisabeth Markgräfin von Baden, Sohn des Gonzalo Rodriguez de Salamanca und dessen Gattin lsabel des Ayala (Gerüchte, er entstammte einer getauften Judenfamilie und sei ein unehelicher Sohn Maximilians I., sind unbewiesen); seine Schwester Ines heiratete Juan Hoyos (Ahnherr der nachmals österreichischen Freiherrn- bzw. Grafenfamilie Hoyos). Salamanca war ab 1519 Sekretär, ab 1521 Kanzleivorstand [[Ferdinand I.|Ferdinands I.]] Als Generalschatzmeister der deutschen Erblande der Habsburger (1522-1526) war er mit dem Abbau der von Maximilian I. hinterlassenen Schulden (rund sechs Mio fl) und der Finanzierung von Ferdinands Politik betraut, was ihm durch rücksichtslose Maßnahmen sowie Vorstrecken von Eigenmitteln gelang. Er erwarb zahlreiche Herrschaften, darunter Freienstein (Bezirk Amstetten) und Karlsbach (Bezirk Melk) in Niederösterreich (1522), Ehrenberg bei Lienz (1523) und die Grafschaft Ortenburg (1524; Hauptort Spittal an der  Drau), wo ab 1533 ein prachtvolles Palais entstand ("Schloß Porcia"), außerdem ein Haus in Innsbruck (1525; "Zum Burgriesen", Hofgasse 12) und ein Haus in Wien (1, Herrengasse 23). Salamanca wurde 1523 in den Freiherrnstand und 1524 in den Grafenstand (Prädikat "von Ortenburg") erhoben. Er übte bis zu seiner Entlassung als Generalschatzmeister (3. Mai 1526) maßgebenden Einfluß auf Ferdinand I. aus (es ist jedoch unbewiesen, daß er 1522 auf das [[Wiener Neustädter Blutgericht]] hingearbeitet habe), wurde danach jedoch mit anderen Funktionen entschädigt. Den Söhnen Gabriels verpfändete Ferdinand 1543-1562 für rund 68.000 fl die Güter des aufgelassenen Martinspitals in Wien. Die Familie starb 1639 aus.  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 29. Juli 2013, 22:33 Uhr

Daten zur Person
Personenname Salamanca, Gabriel von
Abweichende Namensform
Titel Graf von Ortenburg
Geschlecht männlich
PageID 1435
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1489 JL
Geburtsort Burgos, Spanien
Sterbedatum 12. Dezember 1539 JL
Sterbeort Ensisheim, Elsaß
Beruf Finanzpolitiker, Staatsmann
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 29.07.2013 durch WIEN1.lanm08w05
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gabriel von Salamanca, * um 1489 Burgos, Spanien, † 12. Dezember 1539 Ensisheim, Elsaß (Spitalskirche Spittal an der Drau, Kärnten [Grab verschollen]), Finanzpolitiker, Staatsmann, 1. Gattin (1523 Innsbruck) Gräfin Elisabeth von Eberstein aus Schwaben († 1532; Pfarrkirche Spittal an der Drau), 2. Gattin (1533) Elisabeth Markgräfin von Baden, Sohn des Gonzalo Rodriguez de Salamanca und dessen Gattin lsabel des Ayala (Gerüchte, er entstammte einer getauften Judenfamilie und sei ein unehelicher Sohn Maximilians I., sind unbewiesen); seine Schwester Ines heiratete Juan Hoyos (Ahnherr der nachmals österreichischen Freiherrn- bzw. Grafenfamilie Hoyos). Salamanca war ab 1519 Sekretär, ab 1521 Kanzleivorstand Ferdinands I. Als Generalschatzmeister der deutschen Erblande der Habsburger (1522-1526) war er mit dem Abbau der von Maximilian I. hinterlassenen Schulden (rund sechs Mio fl) und der Finanzierung von Ferdinands Politik betraut, was ihm durch rücksichtslose Maßnahmen sowie Vorstrecken von Eigenmitteln gelang. Er erwarb zahlreiche Herrschaften, darunter Freienstein (Bezirk Amstetten) und Karlsbach (Bezirk Melk) in Niederösterreich (1522), Ehrenberg bei Lienz (1523) und die Grafschaft Ortenburg (1524; Hauptort Spittal an der Drau), wo ab 1533 ein prachtvolles Palais entstand ("Schloß Porcia"), außerdem ein Haus in Innsbruck (1525; "Zum Burgriesen", Hofgasse 12) und ein Haus in Wien (1, Herrengasse 23). Salamanca wurde 1523 in den Freiherrnstand und 1524 in den Grafenstand (Prädikat "von Ortenburg") erhoben. Er übte bis zu seiner Entlassung als Generalschatzmeister (3. Mai 1526) maßgebenden Einfluß auf Ferdinand I. aus (es ist jedoch unbewiesen, daß er 1522 auf das Wiener Neustädter Blutgericht hingearbeitet habe), wurde danach jedoch mit anderen Funktionen entschädigt. Den Söhnen Gabriels verpfändete Ferdinand 1543-1562 für rund 68.000 fl die Güter des aufgelassenen Martinspitals in Wien. Die Familie starb 1639 aus.

Literatur

  • Neuer Siebmacher 4/4/2 (1918), S. 9 ff.
  • Albert E. J. Hollaender: Gabriel Salamanca Graf von Ortenburg und die tirolerische Erhebung 1525. In: Alexander Novotny / Berthold Sutter [Hgg.]: Innerösterreich 1564-1619. Graz 1967 (Joannea 3) S. 9 ff.
  • Therese Meyer: Gabriel Salamanca und seine Nachkommen als Grafen von Ortenburg 1524-1639. In: Katalog "800 Jahre Spittal 1191-1991". Spittal an der Drau 1991, S. 111 ff.
  • Richard Perger: Das Sankt Martinspital vor dem Widmertor zu Wien (1339-1529). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 44/45 (1989) S. 7 ff.
  • Gerhard Rill: Fürst und Hof in Österreich von den habsburgischen Teilungsverträgen bis zur Schlacht von Mohács (1521/22-1526) S. 2
  • Gabriel von Salamanca, die Zentralbehörden und die Finanzen; voraussichtlich 1997.