Österreichische Fiat-Werke
Die Österreichische Fiat-Werke AG wurde 1907 vom Turiner Stammhaus gegründet. Im Floridsdorfer Werk wurden zunächst nur die in Italien gefertigten Teile montiert, ab 1911/12 jedoch schon eigene Autos produziert und Autos repariert. Während des Ersten Weltkriegs stieg das Unternehmen zum größten Motorenwerk der Monarchie auf. Im und nach dem Ersten Weltkrieg befand sich das Unternehmen teilweise unter dem Einfluss Camillo Castiglionis und der von ihm kontrollierten Depositenbank. Ab 1927 wurden jedoch wieder die Turiner Fiatwerke einflussreicher. Durch Ankauf von großen Aktienpaketen der Wiener Karosseriefirma Weiser & Co. in den Jahren 1919 und 1927, die schließlich 1941 gänzlich übernommen wurde, stieg die Produktion beträchtlich. In den Jahren 1933-1937 besaßen die Fiatwerke und die Familie Egger die größten Aktienanteile. Nach dem „Anschluss“ kam es zur Trennung von den Fiatwerken und die Aktienmehrhheit ging an die Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg AG (MAN). In Wien wurde ein Reparaturwerk für Flugmotoren in Stammersdorf errichtet. 1945-1955 stand der Betrieb unter sowjetischer Verwaltung. In den 1970er Jahren ging die Aktienmehrheit im Zuge der Reprivatisierung an den MAN-Konzern. Die Fusion mit Gräf & Stift ließ das Unternehmen stark wachsen. Neben der Fabrik in Floridsdorf und der Autobusfabrik in Liesing wurde eine Fabrikationswerkstätte in Döbling errichtet. Vertrieben wurden nun neben ÖAF und MAN auch russische Automarken.
Quellen
Literatur
- Franz Mathis: Big Business in Österreich. Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen, Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1987, S. 208-211.