Ada Lovelace
Ada Lovelace, * 10. Dezember 1815 London, † 27. November 1852 Marylebone, London, Mathematikerin.
Biographie
Ada Augusta Byron wurde am 10. Dezember 1815 als Tochter des englischen Dichters Lord George Byron und seiner Frau Anne Isabella Noel-Byron in London geboren. Kurz nach Adas Geburt trennte sich das Ehepaar und so lernte sie ihren Vater nie kennen. Ihre Mutter, die sehr an Mathematik, Geometrie und Astronomie interessiert war, ermöglichte Ada eine naturwissenschaftliche Ausbildung.
Mit 18 begann sich Lovelace für Maschinen zu interessieren. Sie besuchte technische Ausstellungen und wissenschaftliche Vorträge. Dabei lernte sie die angesehene Mathematikerin Mary Somerville kennen, die sie in ihrem Interesse zur Mathematik und Technik ermutigte und in die wissenschaftlichen Kreise Londons einführte. Hier hörte Lovelace zum ersten Mal von Charles Babbages Idee einer neuen Rechenmaschine, der Difference Engine.
Ada heiratete am 8. Juli 1835 William King, den späteren Earl of Lovelace. Das Ehepaar teilte das Interesse an der Mathematik und erwarb in den folgenden Jahren eine umfangreiche Sammlung an wissenschaftlichen Werken. Neben dem Studium der Mathematik war die Musik die zweite Leidenschaft von Ada King-Byron.
1843 übersetzte sie die durch den italienischen Mathematiker Luigi Menabrea angefertigte Beschreibung von Babbages "Analytical Engine" ins Englische und fügte eigene Notizen und Überlegungen zum Bau dieser geplanten mechanischen Rechenmaschine hinzu. Ada Lovelace legte einen schriftlichen Plan vor, wie man Bernoulli-Zahlen mit der Maschine berechnen könnte. Dieser Algorithmus brachte ihr den Ruhm ein, das erste Computerprogramm geschrieben zu haben. Daher wurde später die Programmiersprache Ada nach ihr benannt.
Am 27. November 1852 erlag Ada King-Byron einem Krebsleiden.
2012 wurde in der Seestadt Aspern eine Verehrsfläche nach der Mathematikerin benannt (Ada-Lovelace-Straße).
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, Hintergrundinformation frühere Bezeichnung(en). Wien Pichler-Verlag, 92014, S. 24
- Friedrich Christian Delius: Die Frau, für die ich den Computer erfand. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2009
- Anita Siegfried: Die Schatten ferner Jahre. Roman. Zürich: Dörlemann 2007
- Dorothy Stein: Ada Augusta Lovelace. Eine Frau am Anfang der Moderne. Berlin: Kadmos 2004
- Dorothy Stein: Ada. Die Braut der Wissenschaft. Berlin: Kadmos 1999
- Benjamin Woolley: The bride of science. Romance, reason and Byron's daughter. Basingstoke: Macmillan 1999
- Betty Alexander Toole: Ada, the Enchantress of Numbers. A Selection from the Letters of Lord Byron's Daughter and Her Description of the First Computer. Mill Valley: Critical Connection 1998
- Sadie Plant: Nullen und Einsen. Digitale Frauen und die Kultur der neuen Technologien. Berlin: Berlin-Verlag 1998
- Sketch of The Analytical Engine Invented by Charles Babbage By L. F. Menabrea of Turin, Officer of the Military Engineers from the Bibliothèque Universelle de Genève, October, 1842, No. 82. With notes upon the Memoir by the Translator Ada Augusta, Countess of Lovelace [Stand: 27.10.2017]