Albin Roessel
Roessel Albin, * 29. Februar 1884 Wien, † 23. Februar 1945 (Verkehrsunfall) Wien, Bankbeamter, Bergsteiger. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg galt er als vorzüglicher Bergsteiger in Fels und Eis, der meist im Alleingang unterwegs war. Er eröffnete den ersten Durchstieg durch die Lechnermauern (Raxalpe) und entdeckte somit in den Wiener Hausbergen ein weiteres schwieriges Klettergebiet (es wurde erst zwei Jahrzehnte später populär). Erstersteigungen gelangen ihm in den Karnischen (Cimone Ciavals, 1907) und Julischen Alpen (Luknja Pec, 1910), Erstbegehungen unter anderem in den Ennstaler Alpen (Planspitze-Nordostkante, 1910), in der Dachsteingruppe (Hohes Kreuz-Ostwand, 1915, Niederer Dachstein-Ostgrat, 1916, Torstein-Nordwestwand, 1917), in den Leoganger Steinbergen (Birnhorn-Südwand, 1907), in den Loferer Steinbergen (Großes Reifhorn-Westwand, 1910) sowie in den Stubaier Alpen (Schrandele-Westwand, 1919) und in der Fenvallgruppe (Östliche Faselfadspitze, 1920); in den Berner Alpen fand er einen neuen Anstieg auf die Jungfrau von Westen (1920). Er veröffentlichte „Sportliches Bergsteigen" (1922) und „Unbekanntes Berggelände" (1923).
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Eduard Pichl: Wiens Bergsteigertum. Wien: Österr. Staatsdruckerei 1927