Alfred Orel

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Orel, Alfred Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur., Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  25493
GNDGemeindsame Normdatei 117144177
Wikidata Q4336135
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Juli 1889
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 11. April 1967
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Musikwissenschaftler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  14. April 1967
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 38, Reihe 7, Nummer 6
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 13., Riedelgasse 5 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Wiener Ehrenmedaille (Verleihung: 26. Juni 1959)
  • Silbernes Ehrenzeichen der Stadt Wien (Verleihung: 1928)


Alfred Franz Orel, * 3. Juli 1889 Wien, † 11. April 1967 Wien, Musikwissenschaftler.

Biografie

Als Sohn eines Militärarztes in Wien geboren, studierte Alfred Orel an der Universität Wien (Dr. iur. 1912) und arbeitete 1912 bis 1918 im Finanzministerium. 1917 begann er mit dem Studium der Musikwissenschaften (Dr. phil. 1919). 1918 trat er in den Dienst der Städtischen Sammlungen, wo er als Referent für die Musiksammlung tätig war. Daneben konnte er sich 1922 für Musikgeschichte an der Universität Wien habilitieren und war an dieser Institution von 1929 bis 1945 als außerordentlicher Universitätsprofessor tätig.

Im März 1938 wurde Orel mit der kommissarischen Leitung der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst (der Vorläuferin der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) beauftragt, von dieser Funktion aber nach durchgeführter Gleichschaltung bereits im August des Jahres entbunden. 1940 gründete er das Institut für Musikforschung der Stadt Wien im Rahmen des Kulturamtes, das er bis 1945 leitete; er war auch Sonderreferent für Wiener Musikforschung und Ausstellungsgestaltungen. Nach Kriegsende wurde er als Nationalsozialist von der Stadt Wien außer Dienst gestellt und seine Lehrbefugnis durch die Universität Wien entzogen; 1948 erfolgte seine Pensionierung. Orel widmete sich fortan privaten Studien.

Der Musikwissenschaftler fungierte als Kurator zahlreicher Ausstellungen (Ludwig van Beethoven 1927, Franz Schubert 1928, Joseph Haydn 1932) und ist Autor von 27 selbständigen Veröffentlichungen und mehr als 250 Aufsätzen, u. a. zu Franz Schubert, Josef Lanner, Hugo Wolf, Wolfgang A. Mozart und Anton Bruckner. Zu musikalischen Themen gestaltete er auch mehrere Rundfunksendungen.

Sein Nachlass befindet sich in der Handschriftensammlung und der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus.

Quellen

Literatur

  • Clemens Zoidl: "Ich bin daher politisch unbelastet". Die Karriere des Musikwissenschaftlers Alfred Orel vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus in Österreich. In: Eine Institution zwischen Repräsentation und Macht. Die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien im Kulturleben des Nationalsozialismus. Wien: Mille Tre Verlag 2014 (Musikkontext. Studien zur Kultur, Geschichte und Theorie der Musik, 7)
  • Christian Mertens: Zwischen Umbruch und Kontinuität. Die Verwaltung der Stadt Wien in den Jahren 1934 bis 1945 am Beispiel der Stadtbibliothek. In: Gertrude Enderle-Burcel / Alexandra Neubauer-Czettl / Edith Stumpf-Fischer [Hg.]: Brüche und Kontinuitäten 1933-1938-1945. Fallstudien zu Verwaltung und Bibliotheken. Wien / Innsbruck: Studien-Verlag 2013, S. 451 ff. [Fallbeispiel Alfred Orel]
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963
  • Hellmut Federhofer [Hg.]: Festschrift Alfred Orel zum 70. Geburtstag. Überreicht von Kollegen, Freunden und Schülern. Wien [u.a.]: Rohrer 1960
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 20 (1965), S. 178
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 21 (1966), S. 552
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 22 (1967), S. 347 f.
  • Rathauskorrespondenz, 30.09.1959
  • Rathauskorrespondenz, 01.07.1964


Alfred Orel im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks